Panorama

Messerangriff im Präsidium Pariser Polizei prüft Terrorverdacht

Verheerende Messerattacke in Paris: Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte riegeln den Tatort ab.

Verheerende Messerattacke in Paris: Schwer bewaffnete Sicherheitskräfte riegeln den Tatort ab.

(Foto: imago images/Xinhua)

Stunden nach der brutalen Messerattacke in Paris mit fünf Toten kommen neue Details über den Attentäter ans Licht. Der Mann, der mit einem Messer auf Polizisten einstach, soll einem Medienbericht zufolge erst kürzlich zum Islam konvertiert sein.

Der Täter kam aus den eigenen Reihen: Der Angreifer, der am Vortag in einem Gebäude der Pariser Polizeipräfektur mit einem Messer auf Mitarbeiter losging und dabei vier Polizeibedienstete tödlich verletzte, war ersten Erkenntnissen zufolge als IT-Mitarbeiter für die Polizeiverwaltung tätig.

Bei dem Vorfall am Donnerstagmittag kamen insgesamt fünf Menschen ums Leben. Unter den Toten sei auch der Angreifer, teilte die Polizei mit. Wie ein Vertreter einer Polizei-Gewerkschaft berichtete, wurde der Angreifer von Polizisten niedergeschossen. Unmittelbar zuvor hatte er im Herzen der französischen Hauptstadt unweit der Kathedrale Notre-Dame im Inneren des Präsidiums auf seine früheren Kollegen eingestochen.

Nach und nach kommen immer mehr Hinweise zum Täterprofil ans Licht: Einem Bericht des Senders BFM TV zufolge soll der Angreifer vor rund 18 Monaten zum Islam konvertiert sein. Von offizieller Seite gab es dazu zunächst keine Bestätigung. Der 45 Jahre alte Mann habe sich nach Informationen des französischen Innenministeriums zuvor nicht auffällig verhalten, hieß es lediglich. Offenbar scheint es zumindest keine Verdachtsmomente in der Gefährderkartei der französischen Terrorabwehr gegen ihn gegeben zu haben. Ein terroristischer Hintergrund könne laut Polizei aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden.

Der Wohnsitz des Mannes sei inzwischen durchsucht worden, sagte Chefermittler Rémy Heitz. Wie Justizkreise ergänzten, wurde die Frau des Täters in Polizeigewahrsam genommen. Laut Medien war der Mann in der als sensibel geltenden Abteilung "Direction de renseignement" der Polizeibehörde eingesetzt - in dieser Abteilung geht es unter anderem um den Kampf gegen Terrorbedrohungen.

War ein Konflikt mit dem Vorgesetzten der Auslöser?

Was genau den Mann zu der brutalen Angriffserie bewegte, ist noch unklar. Möglicher Auslöser der Tat könnte nach Angaben der Gewerkschaft ein Konflikt mit dem Vorgesetzten gewesen sein. Medienberichten zufolge stammt der Täter von der französischen Karibikinsel Martinique und galt wegen seiner Schwerhörigkeit als behindert.

Stunden nach der Tat eilte Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron zum Tatort, um persönlich mit Ermittlern und Sicherheitskräften zu sprechen. Bei seinem zweistündigen Aufenthalt in der Behörde habe Macron den Mitarbeitern der Polizei seine Unterstützung und Solidarität bekundet, hieß es. Die Ermittlungen dauern an. Neue Hinweise erhoffen sich die Behörden unter anderem von der Befragung von Zeugen aus dem Umfeld des Täters.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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