Panorama

Millionär im Gefängnis gestorben Pathologe geht von Mord an Epstein aus

Jeffrey Epstein wurde beschuldigt, mehrere Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht zu haben.

Jeffrey Epstein wurde beschuldigt, mehrere Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht zu haben.

(Foto: REUTERS)

Für die US-Behörden ist der Fall klar: Der wegen Missbrauchsvorwürfen inhaftierte Jeffrey Epstein setzte seinem Leben selbst ein Ende. Dieser Darstellung widerspricht nun ein von dem Bruder des Toten engagierter Mediziner. Er war bei der Autopsie des Multimillionärs anwesend.

Knapp drei Monate nach dem Tod des US-Millionärs Jeffrey Epstein werden erneut Zweifel an seinem offiziell erklärten Suizid laut. Die Beweise deuteten eher darauf hin, dass der Investmentbanker in seiner Gefängniszelle ermordet worden sei, sagte ein von Epsteins Bruder engagierter Pathologe dem Sender Fox News. Damit widersprach Michael Baden dem offiziellen Befund der Behörden, wonach Epstein sich im August in einem New Yorker Hochsicherheitsgefängnis erhängt habe.

Epsteins Verletzungen deuteten auf einen Tod durch Erwürgen hin, sagte der frühere New Yorker Gerichtsmediziner, der bei der Autopsie anwesend war. Mehrere Brüche in Epsteins Hals, insbesondere des Zungenbeins und des Schildknorpels, seien "sehr ungewöhnlich für Selbstmord".

Epstein hatte im August nach Angaben der New Yorker Gerichtsmedizin Suizid in seiner Gefängniszelle begangen. Er war in den USA wegen verschiedener Sexualverbrechen angeklagt. Bei einer Verurteilung hätten dem US-Millionär bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Epsteins Anwälte und dessen Bruder zweifeln den Befund der Gerichtsmedizin an.

Die Chefin der New Yorker Gerichtsmedizin, Barbara Sampson, blieb jedoch bei ihrer Einschätzung. Die gerichtsmedizinische Untersuchung sei "gründlich und vollständig" gewesen, erklärte sie. "Es gibt keinen Grund für eine zweite medizinische Untersuchung durch unsere Behörde."

Kompromittierende Informationen über Promis?

Der 66-jährige Epstein hatte gute Kontakte zu vielen Politikern und Prominenten, unter anderem zum britischen Prinzen Andrew und US-Präsident Donald Trump. Er soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Eine Reihe von Frauen in den USA erhebt schwere Vorwürfe, denen zufolge Epstein sie auch an Freunde und Bekannte als "Sexsklaven" weitervermittelt habe.

Direkt nach seinem Tod wurden bereits Zweifel an einem Suizid laut. So wurde spekuliert, er sei ermordet worden, damit er keine kompromittierenden Informationen über einige seiner prominenten Bekannten preisgeben konnte.

Rat und Nothilfe bei Suizid-Gefahr und Depressionen
  • Bei Suizidgefahr: Notruf 112
  • Deutschlandweites Info-Telefon Depression, kostenfrei: 0800 33 44 5 33

  • Beratung in Krisensituationen: Telefonseelsorge (0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222, Anruf kostenfrei) oder Kinder- und Jugendtelefon (Tel.: 0800/111-0-333 oder 116-111)
  • Bei der Deutschen Depressionshilfe sind regionale Krisendienste und Kliniken zu finden, zudem Tipps für Betroffene und Angehörige.
  • In der Deutschen Depressionsliga engagieren sich Betroffene und Angehörige. Dort gibt es auch eine E-Mail-Beratung für Depressive.
  • Eine Übersicht über Selbsthilfegruppen zur Depression bieten die örtlichen Kontaktstellen (KISS).

 

Quelle: ntv.de, fzö/AFP

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