Fristlose Entlassung Patient stirbt bei Liebesspiel mit Krankenschwester
04.07.2023, 11:21 Uhr Artikel anhören
Für den Patienten kam jede Hilfe zu spät.
(Foto: REUTERS)
Die Beziehung zu einer Krankenschwester ist einem Dialysepatienten in Großbritannien zum Verhängnis geworden. Der Mann starb auf einem Krankenhausparkplatz offenbar, weil die Frau nicht den Notruf wählte, um die Beziehung geheim zu halten.
In Großbritannien ist eine Krankenschwester entlassen worden, nachdem ein Patient, mit dem sie eine geheime Beziehung hatte, gestorben war. Der Mann, der in den offiziellen Papieren mit Patient A bezeichnet wird, war im Januar 2022 auf dem Rücksitz seines Autos mit heruntergelassener Hose zusammengebrochen. Über den Fall berichteten mehrere britische Medien.
Obwohl es ihm offenbar sehr schlecht ging, rief die Krankenschwester lediglich eine Kollegin zu Hilfe, wählte aber nicht den Notruf. Der Grund dafür war offenbar, dass sie fürchtete, die Beziehung zu dem Patienten könnte bekannt werden.
Die Frau arbeitete seit Oktober 2019 als ausgebildete Krankenschwester in der Dialyse-Abteilung für das Gesundheitsamt der Betsi Cadwaladr University in Nordwales. Ihr Patient gehörte zu den Stammgästen der Station. Im Januar 2021 begannen die beiden eine sexuelle Beziehung.
"Fing an zu stöhnen und starb plötzlich"
Bei einer ersten Befragung zu dem Fall hatte die Krankenschwester angegeben, der Patient habe ihr geschrieben, dass es ihm nicht gut gehe, und sie gebeten, ihm entgegenzukommen. Sie habe dann mit ihm auf der Rückbank gesessen. "Er fing an zu stöhnen und starb plötzlich", so die Aussage der Frau. Später gab sie jedoch zu, dass sie und Patient A eine sexuelle Beziehung und sich für den Abend auf dem Parkplatz verabredet hatten.
Als die hinzugerufene Kollegin am Parkplatz ankam, stellte sie fest, dass Patient A teilweise bekleidet und nicht ansprechbar war. Sie begann mit Wiederbelebungsmaßnahmen und wählte den Notruf. Doch es war bereits zu spät, kurz darauf wurde der Mann für tot erklärt. Der späteren Untersuchung zufolge starb er an "Herzversagen und chronischer Nierenerkrankung, ausgelöst durch einen medizinischen Vorfall".
Der Disziplinarausschuss kam zu dem Schluss, die Krankenschwester habe durch ihr Handeln "den Pflegeberuf in Verruf gebracht". Ihr Verhalten verstieß demnach gegen die Richtlinien zu klaren sexuellen Grenzen. Außerdem habe sie den Patienten einem Schadensrisiko ausgesetzt, indem sie es versäumt habe, den Rettungsdienst zu kontaktieren.
Quelle: ntv.de, sba