Ausgebüxtes Beuteltier? Polizei fahndet nach Känguru in Sächsischer Schweiz
11.03.2025, 20:34 Uhr Artikel anhören
Eine Frau hat ein Känguru als vermisst gemeldet. Es könnte dieses Exemplar sein, vermuten die Beamten.
(Foto: picture alliance/dpa/Polizei)
Im sächsischen Sebnitz entdeckt ein Mann auf einer Straße ein Känguru. Als die Polizei eintrifft, ist es jedoch schon wieder davon gehüpft. Jetzt suchen die Beamten mit einem Handyfoto nach dem Tier.
Ungewöhnliche Entdeckung in der Sächsischen Schweiz: Die Polizei hält Ausschau nach einem im Sebnitzer Ortsteil Schönbach gesichteten Känguru. Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Autofahrer am Montagabend auf dem Revier angerufen und berichtet, dass er ein Känguru auf der Straße entdeckt habe. Als Beweis schickte er den Beamten ein Handyfoto.
Um mögliche Unfälle zu vermeiden, machte sich die Polizei auf den Weg zur Stelle, an der das Tier gesichtet wurde. Das Beuteltier war jedoch bereits davon gehüpft. Am Tag darauf habe eine Frau im Revier ein vermisstes Känguru gemeldet, sagte ein Polizeisprecher. Die Beamten gehen davon aus, dass die beiden Fälle miteinander in Verbindung stehen. Sie halten während der Streife weiter Ausschau nach dem Tier.
Die Polizeidirektion Dresden veröffentlicht auf ihrem Portal ein schattiges Handyfoto des Kängurus. Es scheint auf der Straße zu stehen, hält die Pfoten vor den Beutel und blickt neugierig in die Kamera.
In Deutschland sind Kängurus eher eine Seltenheit. Im Berliner Zoo ist am Donnerstag erstmals der putzige Känguru-Nachwuchs allein durchs Gehege gehüpft - natürlich mit Pausen in Mamas warmer Bauchtasche, wie eine Zoo-Sprecherin mitteilte. Die roten Riesenkängurus kamen dort schon vor einigen Monaten zur Welt, hatten aber monatelang den kuscheligen Beutel ihrer Mutter nicht verlassen. Bei der Geburt sind sie nach Angaben des Zoos so klein wie ein Gummibärchen und wachsen dann ungefähr acht Monate im Beutel der Mutter heran.
Geschützte Tiere
In Australien stehen die einheimischen Tiere unter besonderem Schutz. Als Reaktion auf die mancherorts sehr hohe Känguru-Population vergeben die Behörden zwar Lizenzen, die es erlauben, die Tiere zu keulen. Derartige Genehmigungen unterliegen aber strengen Auflagen - jegliche Art von Tierquälerei ist strengstens untersagt.
Die Behörden zählten im Jahr 2024 zahlreiche tödliche Zusammenstöße mit Kängurus und Autos auf den endlosen Outback-Straßen Australiens. Demnach waren die großen Beuteltiere verantwortlich für 53 registrierte Todesfälle. Das in der Sächsischen Schweiz gesichtete Tier scheint aber noch recht jung und klein zu sein.
Quelle: ntv.de, gut/dpa