Flüchtiger durch Zufall entdeckt Polizei fasst 17-jährigen Mörder nach Zahnarzt-Flucht
22.04.2023, 13:22 Uhr Artikel anhören
Maskierte und bewaffnete Männer hatten den 17-Jährigen am 13. April befreit.
(Foto: picture alliance / TT NYHETSBYRÅN)
Zufälliger Fahndungserfolg für die schwedische Polizei. Bei Stockholm schickt sie sich an, ein kleineres Drogendelikt aufzuklären. Doch bei einer Hausdurchsuchung treffen sie auch einen 17-Jährigen an - der wegen Mordes verurteilt und erst Tage zuvor geflüchtet ist.
In Schweden hat die Polizei einen 17 Jahre alter Straftäter gefasst, der vor wenigen Tagen auf dem Weg zum Zahnarzt ausgebrochen war. Er sei bei einer Hausdurchsuchung in Strängnäs festgenommen worden, sagte eine Polizeisprecherin dem schwedischen Radiosender SR. Zuvor hatte auch der schwedische Rundfunksender SVT die Festnahme des wegen Mordes verurteilten Teenagers gemeldet.
Strängnäs liegt knapp 60 Kilometer westlich von Stockholm. Bei der Festnahme handelt es sich den Berichten zufolge um einen Zufall: Demnach ging es bei der Hausdurchsuchung um unerlaubten Drogenbesitz. Vor Ort traf die Polizei auf den Verdächtigen, aber auch auf den 17-Jährigen. Bei der Kontrolle seiner Personalien stellten die Beamten fest, dass er gesucht wird, und nahmen ihn fest.
Maskierte und bewaffnete Männer hatten den 17-Jährigen am 13. April befreit, als er aus einem geschlossenen Jugendheim zu einem Zahnarzt in Södertälje südwestlich von Stockholm gebracht werden sollte. Seitdem befand er sich auf freiem Fuß.
Der Jugendliche war im März wegen eines Mordes an einem 55-Jährigen in einem Stockholmer Fitnessstudio vor rund einem Jahr verurteilt worden. Weil er noch keine 18 Jahre alt ist, sollte seine Strafe von zwei Jahren und elf Monaten in einer geschlossenen Jugendeinrichtung absitzen.
Schweden hat seit längerem ein großes Problem mit der um sich greifenden Bandenkriminalität. Sie äußert sich immer wieder in Schüssen sowie in vorsätzlich herbeigeführten Explosionen. Der 55-Jährige war in dem Fitnessstudio nicht das anvisierte Opfer des Täters gewesen, sondern hatte versucht, den Teenager zu entwaffnen. Er erlag später seinen Schussverletzungen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa