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Tat ereignete sich 2013 Polizei kommt Vergewaltiger durch Facebook auf die Spur

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Die Tat ereignete sich nach einer Abschlussparty am College Gettysburg im US-Bundesstaat Pennsylvania.

Die Tat ereignete sich nach einer Abschlussparty am College Gettysburg im US-Bundesstaat Pennsylvania.

(Foto: AP)

Im Dezember 2013 wird eine junge Frau an einem US-College Opfer einer Vergewaltigung. Doch obwohl sie genaue Angaben macht, gibt es keine wirklichen Ermittlungen. Das ändert sich, als der mutmaßliche Täter sich Jahre später bei ihr meldet.

Mehr als zehn Jahre lang bemüht sich Shannon Keeler, die Behörden davon zu überzeugen, dass sie vergewaltigt worden ist und dass der mutmaßliche Täter zur Rechenschaft gezogen werden muss. Doch erst jetzt kommt es zur Festnahme des Mannes, dem sie die Vergewaltigung vorwirft, nachdem er sich mit verstörenden Nachrichten bei ihr gemeldet hatte.

Die Geschichte nahm ihren Anfang am 15. Dezember 2013. Damals ging Keeler zur Polizei von Gettysburg, im US-Bundesstaat Pennsylvania, um einen sexuellen Übergriff anzuzeigen. Zuvor hatte sie mit einigen Freunden eine Party auf dem Campus des Gettysburg College besucht, um das Ende der Abschlussprüfungen zu feiern. In einer eidesstattlichen Erklärung gab sie an, dass ihr ein Student bis zu ihrem Zimmer gefolgt war, als sie mit einer Freundin in die Unterkunft zurückkehrte. Sie hatte sich demnach bereits auf der Party vor ihm gefürchtet.

Später bot er ihrer Freundin 20 Dollar an, damit er mit Keeler allein sein konnte, die darauf aber nicht einging und ihn stattdessen aufforderte zu gehen. Zehn Minuten nach ihrer Heimkehr habe sie nach einem Klopfen die Tür geöffnet, weil sie jemanden erwartete. Hereingekommen sei aber der Täter, der begann, sie zu küssen und dann sexuell missbrauchte. Nachdem er sich entschuldigt und die Wohnung verlassen hatte, schickte Keeler ihrer Freundin eine Nachricht: "OMG, bitte hilf mir", heißt es in der eidesstattlichen Erklärung.

Danach meldete sie den Übergriff, unterzog sich einem Vergewaltigungstest und benannte auch Zeugen, die den mutmaßlichen Täter in dieser Nacht sahen. Trotzdem gab es jahrelang keine Erfolge bei den Ermittlungen.

"Ich habe dich also vergewaltigt"

Bis Keeler im Mai 2020 eine Reihe von Nachrichten bei Facebook entdeckt, die ihr der Mann, dem sie die Vergewaltigung vorwirft, offenbar im Dezember 2019 geschrieben hat. "Ich muss deine Stimme hören", schrieb ihr der heute 31-jährige. "Ich muss wissen, ob ich es getan habe oder nicht." In einer anderen Nachricht schrieb er demnach: "Ich habe dich also vergewaltigt." Und eine weitere lautete: "Ich werde das nie wieder mit jemandem machen."

Nachdem Medien den Fall aufgegriffen hatten, gelang es den Ermittlern, zu dem Facebook-Konto eine Handynummer zu identifizieren. Im Juni 2021 wurde ein Haftbefehl wegen sexueller Nötigung gegen den Mann erlassen, der aber inzwischen im Ausland lebte. Daraufhin wurde er durch Interpol international zur Fahndung ausgeschrieben.

Nun teilten die Behörden mit, dass der mutmaßliche Täter im April im französischen Metz festgenommen wurde. Die Festnahme stand den Angaben zufolge im Zusammenhang mit dem Besitz gestohlener Güter. Der "New York Times" zufolge wird erwartet, dass die USA ein Auslieferungsersuchen stellen werden.

Quelle: ntv.de, sba

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