Panorama

50 Erwachsene vor FreibadPolizei rückt wegen "Aufpassern" an

04.08.2019, 19:29 Uhr
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Das Freibad hatte bereits im Juni Videokameras installiert und infolge neuerlicher Ärgernisse weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. (Foto: picture alliance/dpa)

Binnen weniger Wochen wird das Rheinbad in Düsseldorf wegen Tumulten mehrfach geräumt. Die Stadt ergreift Maßnahmen wie Ausweiskontrolle und Videoüberwachung. Einigen gehen diese Vorkehrungen anscheinend nicht weit genug. Jetzt lösen selbsternannte Aufpasser den nächsten Einsatz aus.

Wieder ein Polizeieinsatz am Düsseldorfer Rheinbad, aber diesmal ist eine Gruppe selbsternannter Aufpasser der Anlass gewesen. Eine Gruppe von etwa 50 Erwachsenen sei am Nachmittag nicht in das Bad hereingelassen worden und habe darüber ihren Unmut geäußert, teilte die Polizei mit. Mit zehn Streifenwagen seien Beamte im Einsatz gewesen und hätten die Personalien von 36 Personen aufgenommen.

"Die Leute gaben an, im Rheinbad aufpassen zu wollen, damit alles ruhig bleibt", sagte der Polizeisprecher. Zu Straftaten ist es durch die Gruppe vor dem Rheinbad laut Polizei nicht gekommen. Das Ordnungsamt habe die Polizei gerufen.

Der Sprecher bestätigte Informationen der "Bild"-Zeitung, dass die Personen weitgehend identisch seien mit denen einer "rechtsgerichteten Mahnwache", die bereits am Samstag vor dem Düsseldorfer Hauptbahnhof abgehalten worden sei. Die Kundgebung war nach Angaben der Polizei zum Thema Tod des achtjährigen Jungen am Frankfurter Hauptbahnhof angemeldet gewesen. An der Mahnwache hätten sich am Samstag rund 50 Personen beteiligt. An einer spontanen Gegendemo hätten ebenfalls etwa 50 Leute teilgenommen.

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Nach wiederholten Tumulten bekommen ab sofort alle Besucher des Rheinbades am Eingang wasserfeste Armbändchen. Damit soll verhindert werden, dass Unbefugte über den Zaun steigen können. (Foto: picture alliance/dpa)

Das Rheinbad war Ende Juli nach Tumulten geräumt worden - zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen. Erste Angaben der Polizei, wonach einige Dutzend junger Männer mit "augenscheinlich nordafrikanischem Typus" hauptverantwortlich für die Störungen gewesen sein sollen, konnten nicht verifiziert werden.

Security weiter im Einsatz

Das Freibad hatte bereits im Juni Videokameras installiert und infolge neuerlicher Ärgernisse weitere Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Dazu gehören eine Ausweiskontrolle, Armbändchen für Badegäste und der mögliche Einsatz des Ordnungsamts.

Eine Sprecherin der Bäderbetriebe hatte am Freitag erklärt, dass sich die Einführung von Ausweiskontrollen im Rheinbad eingespielt habe. "Die Gäste sind aufgeschlossen", sagte sie. Auch die bereits seit mehr als einer Woche laufende Videoüberwachung sowie die Anwesenheit von Sicherheitskräften und das Verteilen von Armbändern an alle Badegäste hätten bisher keine größere Kritik hervorgerufen. Sicherheitsdienste sollten auf dem Gelände am Wochenende weiter anwesend sein. Vor den Türen des Freibads seien auch Mitarbeiter des Ordnungsamts im Einsatz, hatte die Sprecherin angekündigt.

Quelle: jki/dpa

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