Panorama

Nach 30 Jahren auf der FluchtPolizei schnappt Kokain-Boss in Brasilien

02.07.2017, 04:28 Uhr
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(Foto: REUTERS)

Jahrzehntelang kann sich Luiz Carlos da Rocha dank umfangreicher Maßnahmen vor den brasilianischen Behörden verstecken. Jetzt geht der Drogenboss der Polizei dennoch ins Netz - und der von ihm angehäufte Reichtum tritt zutage.

Nach rund drei Jahrzehnten auf der Flucht ist einer der führenden Kokain-Bosse Südamerikas gefasst worden. Die brasilianische Polizei nahm Luiz Carlos da Rocha in der Stadt Sorriso im westlichen Bundesstaat Mato Grosso fest. An dem Großeinsatz waren über 150 Beamte beteiligt.

Da Rocha alias "Weißer Kopf" steht im Verdacht, an der Spitze eines riesigen Kokain-Netzwerks zu stehen, das die Droge in den Dschungeln von Bolivien, Kolumbien und Peru herstellte und sie in den USA und Europa vertrieb. Darüber hinaus soll er Drogenhändler in São Paulo und Rio de Janeiro mit Kokain versorgt haben, die als besonders gewalttätig gelten. Sein persönliches Vermögen schätzt die Polizei auf 100 Millionen Dollar.

Die Polizei beschlagnahmte bei insgesamt 24 Razzien Vermögen im Schätzwert von zehn Millionen US-Dollar (rund 8,7 Millionen Euro), darunter Luxuswagen, Flugzeuge und Gebäude. Nach Polizeiangaben wurde auch der engste Vertraute da Rochas festgenommen.

Um unerkannt zu bleiben, ließ Da Rocha sein Gesicht operieren und nahm den falschen Namen Vitor Luiz de Moraes an. Auf diese Weise konnte er jahrelang unbehelligt sein Drogengeschäft fortsetzen.

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