Drogenfunde an Frankreichs Küste Polizei sperrt Strände wegen Koks-Päckchen
12.11.2019, 22:36 Uhr
Wegen des hohen Reinheitsgehalts des Kokains warnt die Polizei vor tödlichen Überdosen. (Archivbild)
(Foto: AP)
Seit Wochen werden an Stränden der französischen Atlantikküste immer wieder Päckchen mit Kokain angespült. Ermittler versuchen die Herkunft der Drogen zu klären. Eine mögliche Spur führt nach Florida.
Weil seit Wochen kiloweise Kokain und andere Drogen angespült werden, hat die Polizei im Südwesten Frankreichs eine Reihe von Stränden gesperrt. Nach Angaben der Polizei werden an den Küstenabschnitten seit Mitte Oktober insbesondere Päckchen gefunden, die Kokain mit einem sehr hohen Reinheitsgrad von 83 Prozent enthalten. Die Polizei rief die Menschen dazu auf, die Drogen nicht anzurühren. Wegen des hohen Reinheitsgrads könne der Konsum der Droge leicht eine tödliche Überdosis verursachen.
Nach Angaben der Behörden wurden Drogenfunde aus Nantes bis hinunter nach Biarritz gemeldet - damit erstrecken sich die Fundgebiete auf eine Länge von mehr als 500 Kilometer. Die Polizei lässt an den betroffenen Stränden Beamte patrouillieren. Spaziergänger in der Umgebung werden durchsucht und auch nahegelegene Parkplätze unter die Lupe genommen. Zur Überwachung des 125 Kilometer langen Strandabschnitts zwischen Cap Ferret und Soulac-sur-Mer war außerdem ein Polizeihubschrauber im Einsatz.
Ähnliche Päckchen auch nach Hurrikan "Dorian" entdeckt
Bislang seien 872 Kilogramm Drogen an den Stränden eingesammelt worden, teilte Staatsanwalt Philippe Astruc aus der nordwestfranzösischen Stadt Rennes mit, wo die Einsätze an den Stränden koordiniert werden. Die angespülten Drogen sollen einen geschätzten Straßenverkaufswert von mehreren Millionen Euro haben.
Um die Herkunft der Drogen zu klären, arbeiten die französischen Ermittler mit der Polizei anderer europäischer Länder sowie mit der US-Anti-Drogenbehörde DEA zusammen. "Es gibt mehrere Hypothesen, aber im Moment halten wir es für das Wahrscheinlichste, dass sie wegen eines mechanischen Problems oder während eines Sturms von Bord geworfen wurden", teilte Staatsanwalt Astruc mit.
Die Regionalzeitung "Sud-Ouest" berichtete, am Strand von Arcachon entdeckte Drogenpakete hätten die Aufschriften "Diamante" und "Brillante" gehabt. Genau solche Kokain-Päckchen seien Berichten zufolge nach dem Hurrikan "Dorian" im September bereits an den Stränden des US-Bundesstaats Florida gefunden worden.
Quelle: ntv.de, jpe/AFP