Lachgasexplosionen im Hafen Polizei unterstützt Löscharbeiten in Hamburg mit Räumpanzern
26.08.2025, 01:07 Uhr Artikel anhören
Die Trümmerteile werden mit schwerem Gerät beiseitegeräumt.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Es ist eine Kettenreaktion: In einer Lagerhalle des Hamburger Hafens entzündet sich ein Fahrzeug. Wenig später explodieren mehrere Druckgasbehälter und setzen benachbarte Gebäude in Brand. Die Feuerwehr ist mit Hunderten Kräften im Einsatz. Polizei, Flughafenfeuerwehr und die Werksfeuerwehr von Aurubis helfen.
Bei dem Großbrand in einer Lagerhalle im Hamburger Hafen ist ein Mensch lebensbedrohlich und eine weitere Person schwer verletzt worden. Das teilt die Feuerwehr mit. Die Lösch- und Aufräumarbeiten mit zahlreichen explodierten Gasdruckbehältern dauern an. Laut der Feuerwehr waren insgesamt bis zu 320 Einsatzkräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes vor Ort. Die Löscharbeiten werden vermutlich noch den ganzen Tag andauern. Aufgrund der starken Explosionen musste der Einsatz zeitweise unterbrochen werden.
Die Rettungskräfte waren bereits am Abend von einem noch langen Einsatz im Stadtteil Veddel südöstlich der Innenstadt ausgegangen. Sie hatten zur Unterstützung unter anderem die Flughafenfeuerwehr hinzugerufen. Auch die Hamburger Polizei unterstützt die Löscharbeiten: Um Einsatzkräfte nicht zu gefährden, schickte sie gepanzerte Wasserwerfer und Räumpanzer an den Einsatzort. Zwei Einsatzkräfte wurden nach Angaben eines Sprechers vermutlich leicht verletzt.
Die Auswirkungen des Feuers, das am Nachmittag in einer Lagerhalle ausbrach, sind derzeit unklar. Die Sachschäden in dem Hafengebiet dürften den Bildern nach verheerend sein.
Trümmerteile trafen Einsatzfahrzeuge
Ein Augenzeuge, der in einer angrenzenden Halle arbeitete, sagte: "Ich bin rausgerannt. Ich habe das erst gar nicht richtig realisiert." Er habe den Rauch gesehen. Dann sei geschrien worden. "Und dann flogen schon die Trümmer."
Der Einsatz war für die Feuerwehr zeitweise schwierig: Trümmerteile trafen Einsatzfahrzeuge. Die Einsatzkräfte hätten sich daraufhin mehrere Hundert Meter zurückgezogen, wie der Sprecher der Feuerwehr sagte.

Auch Wasserwerfer der Polizei sind in Hamburg im Einsatz.
(Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto)
Ein Fahrzeug soll den Brand ausgelöst haben. Warum es sich entzündete, ist nicht bekannt. Das Fahrzeug stand in einer Lagerhalle, die später in Flammen aufging. Mehrere Druckgasbehälter, mutmaßlich mit Lachgas gefüllt, explodierten. Die brennenden Teile hätten weitere Brände in benachbarten Gebäuden und auf Grundstücken ausgelöst.
Kilometerlanger Stau auf der Autobahn
Pendler wurden von dem Großbrand überrascht. Die angrenzende Autobahn 1, die üblicherweise stark frequentiert wird, musste stellenweise gesperrt werden. Der Verkehr stockte auf bis zu zwölf Kilometern. Trümmerteile flogen bis auf die nahegelegene A1. Dadurch wurde eine Person verletzt, die vom Rettungsdienst in eine Klinik gebracht werden musste. Die brennenden Teile hätten auch Gras und Böschung in Brand gesetzt. Auf der Autobahn A7, die westlich der A1 verläuft, stockte der Verkehr.
Hafenbetrieb und Seeschifffahrt sind laut Hafenverwaltung HPA nicht betroffen. In dem Hafengebiet sind üblicherweise keine Containerriesen unterwegs; die vier Containerterminals liegen weiter westlich. Für die Binnen- und Hafenschifffahrt seien Sperren für die Bereiche Norderelbe, Spreekanal und Peutekanal eingerichtet worden. Zudem wurde ein Bereich der Hafenbahn gesperrt, in dem Güter durch den Hafen transportiert werden.
Der Hamburger Kupferhersteller Aurubis sperrte einen Teil seines großen Werksgeländes, der an den Brand grenzte, wie ein Unternehmenssprecher sagte. Die Werksfeuerwehr des Unternehmens habe die Löscharbeiten unterstützt.
Quelle: ntv.de, chr/dpa