Doppelmord in Detmold Polzei fahndet nach Nachbar
12.09.2017, 09:39 Uhr
Beamte der Spurensicherung vor dem Haus, in dem sich die Bluttat ereignete.
(Foto: dpa)
Eine Mordkommission fahndet nach einem 53-Jährigen aus Detmold. Der Mann steht im Verdacht, eine junge Mutter und ein sechsjähriges Kind mit einem Messer erstochen zu haben. Warum die Opfer getötet wurden, ist noch nicht bekannt.
Es ist ein schrecklicher Fund, den die Polizei in Detmold macht: In einem Mehrfamilienhaus entdecken Beamte am Montagabend die Leichen einer 24-Jährigen und ihres sechs Jahre alten Sohnes. Beide sind erstochen worden, wie die Obduktion ergibt. Unter Tatverdacht steht demnach ein Nachbar, in dessen Wohnung Mutter und Kind gefunden wurden. Die Polizei fahndet mit Hochdruck nach dem 53-Jährigen, veröffentlicht ein Foto und eine Personenbeschreibung. Wo sich der Mann aufhält, ist zunächst völlig unklar. Auch zum Motiv gibt es nach Angaben der Ermittler noch keine Erkenntnisse.
Am Morgen nach dem Fund der Leichen weist nur ein Streifenwagen vor dem Mehrfamilienhaus darauf hin, dass sich hier eine grauenvolle Tat abgespielt hat. Später kommen dann mehrere Beamte der Spurensicherung hinzu, Ermittler suchen mit einem Hund den Garten ab.
Die Polizei hat eine Mordkommission eingerichtet - 16 Beamte des Polizeipräsidiums Bielefeld und der Kreispolizei Lippe ermitteln. Die junge Frau und ihr Sohn wohnten nach Angaben der Polizei erst seit wenigen Wochen in einer Wohnung des Hauses nahe der Innenstadt. Der mutmaßliche Täter und die Opfer sollen sich demnach gekannt haben.
Oberstaatsanwalt: "Das ist schon grausam"
Die Obduktion hat ergeben, dass Mutter und Kind durch Stich- beziehungsweise Schnittverletzungen ums Leben gekommen sind. "Wenn man eine Mutter mit ihrem sechsjährigen Kind getötet durch so viele Stichverletzungen sieht, das ist schon grausam", sagte Oberstaatsanwalt Christopher Imig. Die Tatwaffe ist demnach wahrscheinlich ein Messer. Dieses sei aber noch nicht gefunden worden.
"Die Spurensicherung ist sehr umfangreich", sagte ein Polizeisprecher. Die Wohnung des 53-Jährigen, die der Opfer, das Treppenhaus und der Keller wurden untersucht. Nachdem Beamte von der Spurensicherung bereits am Montagabend den Tatort untersucht hatten, kehrten sie am Dienstag noch einmal mit Verstärkung zurück.
Detmold hat rund 75.000 Einwohner und ist die größte Stadt des Kreises Lippe im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. Erst im August hatte eine Bluttat hier für Aufsehen gesorgt: Damals war ebenfalls eine junge Mutter erstochen worden. Hintergrund war damals ein Beziehungsdrama.
Quelle: ntv.de, dsi/jug/dpa