Mehr Tote als in der VorwocheRKI meldet 247.862 Neuinfektionen

NRW erwägt, die Dokumentation der täglichen Fallzahlen aufzugeben. Doch noch zählen die Gesundheitsämter in ganz Deutschland und melden dem RKI 247.862 Neuinfektionen. Die Auswirkungen der Omikron-Welle machen sich inzwischen auch bei den Todeszahlen bemerkbar.
Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat einen weiteren Anstieg der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz gemeldet. Der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche ist mit 1465,4 auf einen neuen Höchststand geklettert. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1450,8 gelegen, vor einer Woche bei 1283,2 und vor einem Monat noch bei 362,7.
Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter dem RKI 247.862 Corona-Neuinfektionen gemeldet, 11.742 Fälle mehr als am letzten Donnerstag. Die Zahlen haben allerdings nur noch begrenzt Aussagekraft. Experten gehen von einer hohen Zahl von Fällen aus, die in den RKI-Daten nicht erfasst sind. Testkapazitäten und Gesundheitsämter sind vielerorts am Limit, Kontakte werden nur noch eingeschränkt nachverfolgt. Zudem dürfte mit der geplanten Priorisierung bei PCR-Tests die Zahl der Menschen steigen, die ihre Infektion nicht mehr über einen PCR-Test bestätigen lassen - sodass sie nicht in die offizielle Statistik einfließt. Nordrhein-Westfalen überlegt vor diesem Hintergrund, die tägliche Dokumentation der Fälle ganz einzustellen und stattdessen nur noch Stichproben zu erheben.
Fast zwölf Millionen Infektionen insgesamt
Der wochenlange Anstieg der Fallzahlen wirkt sich inzwischen auch bei den Sterbezahlen aus. 238 weitere Todesfälle wurden registriert, vor einer Woche waren es 164. Insgesamt starben 119.453 Menschen im Zusammenhang mit einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2. Seit Beginn der Pandemie zählt das RKI 11.769.540 Infektionen, geht aber von einer hohen Dunkelziffer aus. 8.487.100 Menschen gelten als genesen.
Auch die Hospitalisierungsinzidenz legt weiter zu. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Mittwoch mit 6,02 an. Am Dienstag noch mit 5,60. Darunter können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben.
Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.
Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.