Höchststand seit Mitte Juni RKI zählt 815 neue Infektionen
24.07.2020, 12:15 Uhr
Das Coronavirus wird Deutschland möglicherweise noch lange beschäftigen. Das zeigen einmal mehr die wieder ansteigenden Ansteckungszahlen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts handelt es sich um den größten Tageszuwachs seit dem Großausbruch bei Tönnies.
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) 815 neue Corona-Infektionen innerhalb eines Tages gemeldet. Damit waren seit Beginn der Corona-Krise mindestens 204.183 Menschen in Deutschland nachweislich mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert, wie das RKI meldete (Datenstand 24.7., 0 Uhr). Das entspricht dem höchsten Tageszuwachs seit dem 19. Juni. Damals waren im Zusammenhang mit dem Ausbruch im Schlachtbetrieb Tönnies binnen 24 Stunden 894 Neuinfektionen registriert worden.
In Deutschland starben den RKI-Angaben zufolge bislang 9111 mit dem Virus infizierte Menschen - das entspricht einem Plus von zehn im Vergleich zum Vortag. Der amtlichen Schätzung zufolge haben insgesamt 189.400 Menschen die Sars-CoV-2-Infektion überstanden.
In der ntv-Zählung, die sich unabhängig von den im Infektionsschutzgesetz vorgeschriebenen Meldewegen auf die Angaben der Behörden und Ministerien der 16 Bundesländer stützt, liegt die Zahl der Todesfälle aktuell noch bei 9107. Auf Basis der Länderschätzungen zur Genesenenzahl können 188.721 Personen als geheilt gelten. Die Zahl der aktiven Infektionen liegt damit rein rechnerisch bei knapp 5800 Infizierten.
Auf Landesebene werden die jeweils aktuellen Zahlen zu verschiedenen Zeitpunkten im Tagesverlauf veröffentlicht. Aufgrund der unterschiedlichen Erfassungszeiträume können sich Abweichungen zum RKI-Datenstand ergeben. Ein Teil des jüngsten Anstiegs bei den Neuinfektionen wird voraussichtlich bereits am Abend im ntv-Datenstand sichtbar werden. Am Vorabend waren es in der Summe der Länderangaben bereits 672 Neuinfektionen, was ebenfalls dem höchsten bundesweiten Tageszuwachs seit den Tönnies-Fällen entsprach.
Anders als im Juni verteilt sich das aktuelle Fallaufkommen auf eine ganze Reihe kleinere Vorfälle. Am schwersten betroffen sind nach wie vor Regionen in Nordrhein-Westfalen: Dort wurden nach RKI-Angaben zuletzt 341 weitere Infektionsfälle nachgewiesen. In Baden-Württemberg waren es 166 neue Ansteckungen. Die Bundesländer Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein registrierten zuletzt lediglich einen einstelligen Zuwachs innerhalb von 24 Stunden.
Der am schlimmsten betroffene Landkreis ist derzeit das niedersächsische Vechta mit 41 Fällen pro 100.000 Einwohnern in den vergangenen sieben Tagen. Die Region nähert sich damit der kritischen Obergrenze von 50 wieder an.
R-Werte bewegen sich um 1,0
Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, liegt nach Angaben des RKI bei 0,93 (Vortag: 0,89). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel weniger als einen weiteren Menschen ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.
Zudem gibt das RKI ein sogenanntes Sieben-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Laut RKI lag dieser Wert mit Datenstand 23.7., 0 Uhr, bei 1,05 (Vortag: 1,01). Er zeigt das Infektionsgeschehen von vor 8 bis 16 Tagen.
Quelle: ntv.de, fzö/mmo/dpa