Panorama

Doch eine Scheibe? Raketenbastler will "flache Erde" beweisen

Mike Hughes und seine selbstgebaute Rakete.

Mike Hughes und seine selbstgebaute Rakete.

(Foto: AP)

Die Erde ist eine Scheibe - um das zu beweisen, steigt ein Selfmade-Forscher demnächst in eine selbstgebaute Rakete. Damit will er so hoch in die Luft steigen, dass er ein Foto der flachen Erde als Beweis machen kann.

Was passiert, wenn man immer in die gleiche Richtung geht? Kommt man dann irgendwann an den Rand der Erde und fällt herunter oder ist die Erde unendlich groß? Weder das eine noch das andere, war sich Aristoteles schon vor über 2300 Jahren sicher. Denn die Erde ist nicht flach wie eine Scheibe, sondern eine Kugel. Heute weiß das jedes Schulkind, möchte man meinen.

Doch in Zeiten, in denen selbst ein US-Präsident wissenschaftliche Erkenntnisse infrage stellt, darf es nicht verwundern, wenn sich immer wieder merkwürdige Zeitgenossen daran machen, Belege für eigene Theorien über die Welt zu bekommen. Einer von ihnen ist der US-Amerikaner Mike Hughes. "Ich glaube nicht an Wissenschaft", sagt er der Nachrichtenagentur AP. Zwar kenne er sich mit Aerodynamik und anderen Bereichen, die für seine Entwicklungen nötig sind, aus - doch das seien nur Formeln und keine Wissenschaft, erklärt er weiter. "Es gibt keinen Unterschied zwischen Wissenschaft und Science Fiction."

Hughes ist 61 Jahre alt, Chauffeur von Beruf und überzeugt, dass die Erde eine Scheibe ist. Sein Ziel: Mit einer selbstgebauten Rakete in den Weltraum vorzustoßen, um dort Bilder zu machen, die seine Flache-Erde-Theorie beweisen. Er wird von "Research Flat Earth" gesponsert, die sich dem Weltbild einer flachen Erde verschrieben hat. Diese Flat Earthler scheinen zahlreicher zu sein, als der normale Verstand zu vermuten wagt. Sie haben sogar ihre eigene Konferenz, über die die BBC jüngst berichtet hat.

Lebensgefährliches Vorhaben

Eigenen Angaben zufolge ist Hughes bereits Anfang 2014 in einer eigenen Rakete gestartet und mehr als 400 Meter hoch geflogen. Die immensen Kräfte, die auf ihn einwirkten, forderten ihren Tribut, er sei danach zusammengebrochen und brauchte drei Tage, um sich zu erholen. Von seinem Plan für weitere Raketenstarts hat ihn das aber nicht abgebracht, auch wenn ihm durchaus bewusst ist, dass ihn seine Flugversuche das Leben kosten können: "Wenn du keine Todesangst verspürst, bist du ein Idiot." Niemand komme aus dieser Welt lebend heraus. Er tue etwas Außergewöhnliches. Noch nie zuvor habe jemand eine eigene Rakete entworfen, gebaut und gestartet.

Am kommenden Samstag will Hughes nun einen neuen Versuch starten und eine Höhe von mindestens 500 Metern erreichen. In Amboy im US-Bundesstaat Kalifornien habe er eine Genehmigung zur Durchführung seines lebensgefährlichen Vorhabens erhalten. Aus Sicherheitsgründen darf beim Start niemand in der Nähe sein, es soll jedoch einen Livestream für Interessenten geben.

Wenn alles klappt, wolle Hughes für das Amt des Gouverneurs in Kalifornien kandidieren. Danach plant er einen Ausflug in den Weltraum, um endlich "unabhängige" Aufnahmen von der Erdscheibe zu liefern.

Quelle: ntv.de, dsi

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