Panorama

Betrug mit Corona-Hilfsgeldern Razzia gegen hessische Steuerberater

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Um Missbrauch zu vermeiden, waren Anträge für bestimmte Coronahilfen nur über Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, vereidigte Buchprüfer oder Rechtsanwälte möglich.

(Foto: picture alliance/dpa)

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Zwölf Personen aus dem hessischen Raum werden verdächtigt, mit gefälschten Anträgen Corona-Hilfsgelder erschlichen zu haben. Um Beweise zu sichern, durchsuchen mehr als 70 Ermittler die Wohn- und Geschäftsräume der Verdächtigen, darunter auch mehrere Mitarbeiter eines Steuerbüros.

Mit einer Razzia sind Ermittler in Hessen unter anderem gegen drei Mitarbeiter eines Steuerberaterbüros wegen des Verdachts des Betrugs mit Corona-Hilfen vorgegangen. Sie sollen Subventionen in Höhe von mehr als 750.000 Euro für mehrere Unternehmen beantragt und dabei falsche Angaben gemacht haben, wie die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das hessische Landeskriminalamt in Wiesbaden mitteilten.

Insgesamt wird gegen zwölf Menschen in dem Verfahren ermittelt. Durchsucht wurden Wohn- und Geschäftsräume in Frankfurt, in Wiesbaden, im Hochtaunuskreis, im Main-Tauber-Kreis und im Wetteraukreis. Zudem wurden zwei Objekte in Lübeck in Schleswig-Holstein durchsucht.

Die drei Mitarbeiter des Steuerberaterbüros im Alter zwischen 33 und 65 Jahren arbeiten im Wetteraukreis. Sie sollen die falschen Anträge auf Corona-Überbrückungshilfen 2020 und 2021 gemeinschaftlich und arbeitsteilig für Unternehmen aus dem Rhein-Main-Gebiet gestellt haben. Darüber hinaus wird gegen einen 86-jährigen Steuerberater ermittelt. Er soll den Mitarbeitern der Steuerkanzlei die Nutzung seines Steuerberatertitels erlaubt haben. Als Gegenleistung hätten diese ihn an den Einnahmen beteiligt. Von den beantragten mehr als 750.000 Euro seien über 320.000 Euro ausgezahlt worden. Durch Kontrollen wurde die Auszahlung weiterer Beträge verhindert.

Bei den weiteren Beschuldigten handelt sich nach Angaben der Ermittler um Gewerbetreibende aus Hessen, welche die falschen Anträge zusammen mit den Mitarbeitern des Steuerberatungsbüros erstellt haben sollen. Rund 70 Beamte waren am Donnerstag im Einsatz.

Quelle: ntv.de, bek/AFP

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