Ganzes Dorf ausgelöscht Rebellen: Erdrutsch tötet über 1000 Menschen im Sudan
02.09.2025, 07:57 Uhr Artikel anhören
Tagelanger Regen sorgt für einen verheerenden Erdrutsch im Bürgerkriegsland Sudan. Dabei wird ein ganzes Dorf ausgelöscht, berichtet eine Rebellengruppe. Nur ein Mensch überlebt.
Ein Erdrutsch in der sudanesischen Region Darfur hat nach Angaben einer örtlichen Rebellengruppe ein Dorf mit fast allen Einwohnern begraben. "Nach vorläufigen Informationen kam die gesamte Bevölkerung des Dorfes, die auf mehr als 1000 Menschen geschätzt wird, ums Leben, und nur eine Person überlebte", teilte die Gruppe Sudan Liberation Movement/Army (SLM/A) mit.
Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Die Rebellengruppe kontrolliert das abgelegene Gebiet im Marra-Gebirge im Westen des Bürgerkriegslands seit Jahren. Das sudanesische Gesundheitsministerium äußerte sich bislang nicht dazu.
Der Erdrutsch soll sich den Angaben nach bereits am Sonntag in dem Dorf Tersin ereignet haben, nachdem es in der letzten Augustwoche zu schweren Regenfällen gekommen sei. Die Gruppe veröffentlichte in ihrer Mitteilung Fotos, die Schlamm- und Geröllmassen in einer bewaldeten Hügellandschaft sowie Menschen und verschlammte Gegenstände wie Decken zeigen. Die Rebellen baten die Vereinten Nationen, regionale und internationale Organisationen um Hilfe bei der Bergung der Menschen.
Im Sudan tobt seit 2023 ein schwerer Bürgerkrieg zwischen der Armee und der paramilitärischen Rebellengruppe Rapid Support Forces, die mittlerweile einen großen Teil Darfurs unter ihrer Kontrolle hat. Daneben sind in der Region noch andere Rebellengruppen aktiv.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa