"Gefahr wird nun bewertet" Reste der Carolabrücke bewegen sich - Abriss gestoppt
18.02.2025, 16:02 Uhr Artikel anhören
Die stehengebliebenen Brückenzüge A und B, auf denen der Autoverkehr unterwegs war, bewegen sich plötzlich.
(Foto: IMAGO/Sylvio Dittrich)
Im September stürzt ein Teil der Carolabrücke in Dresden ein. Noch immer läuft der Abriss des kollabierten Brückenzugs. Nun müssen die Arbeiten aber unterbrochen werden, weil sich das Bauwerk bewegt. Ein Stützpfeiler scheint zu brechen.
Die Abrissarbeiten an der eingestürzten Dresdner Carolabrücke sind wegen weiterer Brüche in der Konstruktion vorerst eingestellt. Auch für die gerade wiederaufgenommene Schifffahrt auf der Elbe ist erneut zunächst Schluss. "Das installierte Schallemmissionsmonitoring hat heute Morgen Spannstahlbrüche an der mittleren Stütze D in den Brückenzügen A und B festgestellt", teilte die Stadtverwaltung mit.
Die Züge A und B, auf denen der Autoverkehr unterwegs war, waren nicht direkt von dem Einsturz im Herbst 2024 betroffen. "Diese neue Gefahrensituation wird nun bewertet", erklärte Dresdens Baubürgermeister Stephan Kühn.
Eine durch Feuchtigkeit ausgelöste Spannungsrisskorrosion gilt als Hauptursache für den Einsturz des Brückenstrangs C, auf dem die Straßenbahnen verkehrten. Das führte nach Einschätzung von Experten in Verbindung mit Materialermüdung durch Belastung dazu, dass zahlreiche Spannglieder der Brücke versagten und ihre Spannkraft verloren.
Elbe wieder für Schiffe gesperrt
Die Durchfahrt unter dem Bauwerk wurde erst vor drei Wochen mit Einschränkungen für die Binnenschifffahrt freigegeben. "Seit heute früh ist sie wieder komplett gesperrt", sagte der stellvertretende Amtsleiter Helko Fröhner vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe in Dresden.
Das an der Flussquerung angebrachte Messsystem, mit dem der Zustand des Bauwerks permanent überwacht wird, habe Bewegung signalisiert. Laut Fröhner ist nun die Expertise des beauftragten Ingenieurbüros abzuwarten. Es müsse eingeschätzt werden, ob die vor Monaten teils eingestürzte Brücke hält und Schiffe wieder durchgelassen werden können.
Nach dem Einsturz an der Carolabrücke in der Nacht zum 11. September war die Binnenschifffahrt auf diesem Abschnitt für fünf Monate unterbrochen. Seit Anfang Februar war die Passage nach Voranmeldung freigegeben für die gewerbliche Schifffahrt. Seit dem Einbruch sind die beiden noch stehenden Züge des Bauwerks aus Spannstahlbeton aus DDR-Zeiten zudem für den Fahrzeugverkehr gesperrt.
Quelle: ntv.de, mpa/dpa