Frau stirbt nach Bergung Rettung 40-Jähriger nimmt trauriges Ende
11.02.2023, 13:39 Uhr Artikel anhören
Rund 50 Stunden waren Rettungskräfte zur Befreiung der Frau im Einsatz.
(Foto: picture alliance/dpa/I.S.A.R. Germany)
Es grenzt zunächst an ein Wunder: 100 Stunden nach dem Beben in der Türkei können Rettungskräfte eine Frau aus den Trümmern befreien. Die 40-Jährige wird in ein Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand ist zunächst stabil, doch über Nacht erliegt die Frau ihren Verletzungen.
Eine Frau, die ein deutsches Rettungsteam nach Tagen im türkischen Erdbebengebiet aus den Trümmern bergen konnte, ist in der Nacht zum Samstag in einem Krankenhaus gestorben. Wie die Hilfsorganisation ISAR Germany mitteilte, berichteten die Angehörigen der 40-Jährigen, die den Vornamen Zeynep trägt, den Rettungskräften über ihren Tod. "Wir sind wirklich sehr traurig und betroffen", sagte ISAR-Sprecher Stefan Heine. "Aber wir sind froh, dass sie durch die Bergung wenigstens noch einmal die Chance hatte, ihre Familie wiederzusehen."
Das Team der deutschen Hilfsorganisation ist seit Dienstag in Kirikhan, einer von dem Beben schwer getroffenen Stadt nahe der syrischen Grenze, und hat dort mit Partnern von ISAR Turkey und der Rettungshundeorganisation BRH Bundesverband mehrere Verschüttete erfolgreich bergen können. Auf die in Kirikhan mehrere Meter tief verschüttete 40-jährige Frau waren die Helfer am Mittwoch gestoßen, sie lag auf dem Bauch, über ihr die Leiche ihres Mannes.
Es gelang den Helfern, über Dolmetscher mit ihr in Kontakt zu bleiben und sie durch einen Schlauch mit Flüssigkeit zu versorgen, während die Rettungskräfte rund 50 Stunden lang mit Aufbruchhämmern Trümmer abtrugen. Am Freitagmittag konnte sie nach mehr als 100 Stunden unter den Trümmern geborgen, medizinisch versorgt und von Familienmitgliedern begleitet in ein Krankenhaus gebracht werden. Noch immer suchen Helfer in der Türkei und in Syrien nach Überlebenden des Erdbebens, das die Grenzregion am Montag mit einer Stärke von 7,8 heimsuchte. Mehr als 24.000 Menschen wurden getötet.
Quelle: ntv.de, lno/AFP