Hochhaus-Einsturz in Florida Rettungskräfte vermissen 159 Menschen
25.06.2021, 15:24 Uhr
         			
         		Von dem Teil-Einsturz in Florida sind nach Angaben der Feuerwehr etwa 55 Wohnungen betroffen. Wie viele Menschen darin gewohnt und gelebt haben, ist aber nach wie vor unklar. Suchteams durchkämmen tonnenweise Schutt auf der Suche nach Überlebenden.
Bei dem Teileinsturz eines zwölfstöckigen Wohnhauses im US-Bundesstaat Florida ist die Zahl der Toten auf vier gestiegen. Weitere 159 Menschen gelten zudem als vermisst, wie die Bürgermeisterin des Bezirks Miami-Dade, Daniella Levine Cava, auf einer Pressekonferenz mitteilte. Es sei eine schwere Nacht gewesen. "Wir werden den Such- und Rettungseinsatz fortsetzen, weil wir noch Hoffnung haben, Lebende zu finden", sagte sie.
Das zwölfstöckige Hochhaus in der Stadt Surfside nördlich von Miami Beach war in der Nacht zu Donnerstag teilweise eingestürzt. Wie viele Menschen sich zu diesem Zeitpunkt darin aufhielten, ist unklar. Es wird befürchtet, das viele von ihnen schliefen, als das Gebäude plötzlich absackte oder beschädigt wurde. Nach Angaben der Feuerwehr waren etwa 55 Wohnungen betroffen. Sie konnte den Verbleib von 120 Bewohnern inzwischen klären.
In dem Gebäude befanden sich viele Ferienwohnungen. Es habe viele Dauermieter gegeben, aber auch viele Übergangsmieter, sagte Sally Heyman von der Verwaltung des Bezirks Miami-Dade dem Nachrichtensender CNN. Das mache es so schwierig, die Zahl der Vermissten festzulegen.
Gab es strukturelle Probleme?
Die Unglücksursache ist weiter unklar. Der als Champlain Towers South bekannte Wohnkomplex aus den 1980er Jahren ist nach offiziellen Angaben erst kürzlich im Rahmen einer routinemäßigen Inspektion von Experten untersucht worden. Bürgermeisterin Levine Cava erklärte dennoch, dass es offenbar strukturelle Probleme gegeben habe. Statiker und Feuerwehrleute würde nun zusammenarbeiten, um den Teil des Gebäudes, der noch steht, zu sichern.
US-Präsident Joe Biden erklärte den Teil-Einsturz zum Notfall. Damit autorisierte er das Heimatschutzministerium und die US-Katastrophenschutzbehörde FEMA, "alle Katastrophenschutzmaßnahmen zu koordinieren", wie das Weiße Haus in Washington mitteilte. "Die Feuerwehr und der Rettungsdienst sind mit ihren Suchteams und ihren Hunden dort drin. Es ist im Moment sehr gefährlich", sagte Polizeidirektor Freddy Ramirez.
Floridas Gouverneur Rob DeSantis sprach bei einer Pressekonferenz von einer "wirklich tragischen Lage". Die Behörden hofften noch auf die Bergung Überlebender, angesichts des Ausmaßes der Zerstörung stellten sie sich aber auf "schlechte Nachrichten" ein.
Quelle: ntv.de, chr/AFP/dpa/rts