Wegen Überpopulation Roboterkaninchen jagen Pythons in Florida
28.07.2025, 12:46 Uhr Artikel anhören
Die Roboterkaninchen sollen die Pythons mithilfe einer Wärmesignatur und ihrem Geruch anlocken.
(Foto: South Florida Water Management District)
Normalerweise fressen Pythons Kaninchen - in den Everglades im US-Bundesstaat Florida wird den Schlangen diese Vorliebe aber jetzt zum Verhängnis. Um die Überpopulation der Tigerpythons hier zu bekämpfen, werden jetzt Kaninchen eingesetzt - als Roboter.
Sie sollen sie aus ihren Verstecken anlocken und dann melden: Solarbetriebene Roboterkaninchen werden künftig in den Everglades im US-Bundesstaat Florida genutzt, um die ständig wachsende Population invasiver Tigerpythons einzudämmen.
Die Roboterkaninchen sehen zwar eher nach Kuscheltieren aus, können aber sowohl die Bewegungen echter Kaninchen nachahmen als auch den Geruch der Tiere imitieren. Zudem erzeugen die Roboter eine Wärmesignatur und sind mit einer Kamera ausgestattet, die die Beamten des South Florida Water Management District alarmiert, wenn sie einen Python entdecken, heißt es in einer Pressemitteilung. Geht der Alarm ein, wird jemand losgeschickt, um die Schlange zu fangen.
Ob die Kaninchenroboter es wirklich mit den rund fünf Meter langen Schlangen aufnehmen können, ist noch nicht ausgemacht. Ein ausgewachsener Tigerpython kann ohne Probleme ein ganzes Reh verschlingen, vor einem Roboterkaninchen werden die Schlangen also wohl kaum haltmachen - auch wenn sie es vermutlich anschließend bereuen.
Pythons werden auch in Wettbewerben gejagt
In Florida entdeckt wurde der Dunkle Tigerpython erstmalig in den 1990er Jahren. Seitdem ist die Population exponentiell angestiegen. Wie viele Tiere es tatsächlich sind, wissen auch die Behörden nicht genau. Seit dem Jahr 2000 wurden laut "Fox Weather Service" mehr als 19.000 Pythons aus den Everglades entfernt. Auch Veranstaltungen wie die jährliche "Florida Python Challenge", die in diesem Jahr vom 11. bis 20. Juli stattfand, sollen die Ausbreitung der nicht heimischen Art eindämmen. Hier werden die Pythons von Schlangenfängern gejagt. Wer die meisten erlegt, erhält ein Preisgeld.
Wie der South Florida Water Management District auf seiner Internetseite erklärt, bedroht der Dunkle Tigerpython das heimische Ökosystem in Südflorida, indem er die dort lebenden Wildtiere jagt und unter anderem Panthern, Raubvögeln und anderen Raubtieren ihre Nahrungsquelle wegnimmt. Zum Schutz der heimischen Tiere haben darum Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des South Florida Water Management District und der University of Florida die robotergesteuerten Kaninchenattrappen entwickelt.
Quelle: ntv.de, akr