Airline sieht Ansehen geschädigt Ryanair feuert Crew nach "Fake-Foto"
07.11.2018, 22:26 Uhr
Laut Ryanair waren alle Hotels in Malaga ausgebucht. Daher musste die Crew auf dem Flughafengelände übernachten.
(Foto: imago/Aviation-Stock)
Sechs Crew-Mitglieder von Ryanair müssen wegen eines Sturms am Flughafen in Malaga übernachten. Eine Unterbringung in Hotels bringt die Airline nicht zustande. Aus Protest legt sich die Besatzung schlafend auf den Boden - und wird nun für die Aktion entlassen.
Ryanair hat nach eigenen Angaben sechs Besatzungsmitglieder wegen eines angeblich gestellten Fotos entlassen. Sie hätten mit dem "Fake-Foto" ihre "falsche Behauptung" unterstützt, sie hätten auf dem Boden schlafen müssen, erklärte die irische Billigfluglinie. Mit der Behauptung, die von vielen internationalen Medien aufgegriffen worden sei, hätten sie dem Ansehen von Ryanair geschadet, hieß es in der Erklärung weiter.
Das Twitter-Foto der sechs in Portugal stationierten Crew-Mitglieder, wie sie auf dem Flughafen von Malaga ausgestreckt auf dem Boden liegen, hatte im Oktober für Aufsehen gesorgt. Tatsächlich sagten die Betroffenen, dass sie sich für das Foto nur kurz auf den Boden gelegt hätten.
Bei den Gewerkschaften stießen die Entlassungen auf scharfe Kritik. Das Foto sei eine legitime Form des Protests gegen die Arbeitsbedingungen gewesen. Niemand aus der Crew, sondern ein Außenstehender, habe es auf den sozialen Netzwerken veröffentlicht, sagte die Chefin der portugiesischen Gewerkschaft SNPVAC, Luicana Passo, der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa.
Alle Hotels ausgebucht
Nach ihren Angaben mussten 24 Besatzungsmitglieder am 14. Oktober wegen eines Sturms die Nacht auf dem Flughafengelände von Malaga verbringen. Sie seien zunächst im Teamraum untergebracht worden, in dem es nur acht Stühle gegeben habe. Um sechs Uhr morgens dann seien sie in die VIP-Lounge der Kunden umgezogen.
Nach dem Twitter-Foto entschuldigte sich Ryanair-Betriebschef Peter Bellew bei der Crew. Alle Hotels in Malaga seien ausgebucht gewesen, erklärte er. Die spanische Gewerkschaft SITCPLA bezweifelte indes Bellews Angaben, dass in einer Touristenhochburg wie Malaga und seiner Umgebung in der Nebensaison keine Zimmer zu bekommen waren.
Quelle: ntv.de, mba/AFP