"Richter Gnadenlos" in Brasilien Schill hat Deutschland "abgehakt"
06.07.2018, 07:53 Uhr
So wie im August 2014 sieht Ronald Schill heute nicht mehr aus. Er hat einiges an sich machen lassen.
(Foto: dpa)
Er kehrt nicht in sein Heimatland zurück: Hamburgs Ex-Innensenator Schill hat es sich in Rio de Janeiro gemütlich gemacht. Trotz der Kriminalität fühlt er sich offenbar in einer Favela pudelwohl und hat, wie er sagt, "eine Fassadenerneuerung" an sich vornehmen lassen.
Der ehemalige Amtsrichter und Innensenator von Hamburg, Ronald Schill, wird weiter in Brasilien bleiben. "Ich habe Deutschland abgehakt", sagte der 59-Jährige in einem Interview mit dem Sender Vox, für den er in einer Folge der Auswanderersoap "Goodbye Deutschland" vor der Kamera stand. Zu sehen ist der Beitrag am kommenden Montag um 20.15 Uhr.
Und er werde definitiv nicht in die Politik zurückkehren, fügte Schill hinzu. Der als "Richter Gnadenlos" bekanntgewordene Schill lebt in Rio de Janeiro, wo er sich in einer Favela mit Blick auf den Atlantik für rund 15.000 Euro ein Haus zugelegt hat und von knapp 2000 Euro Pension monatlich lebt.
Er habe auch eine "Fassadenerneuerung" an sich vornehmen lassen, indem Kopfhaare von hinten nach vorne verpflanzt worden seien. Auch die Tränensäcke seien inzwischen operiert worden. Schill, der seit zwölf Jahren in Rio wohnt, hat nach eigenen Angaben wechselnde Partnerinnen. Die #MeToo-Debatte halte er für übertrieben, sagt er. Sein Haus sei ein "Frauenhaus".
Um die Sicherheit fürchtet er in der Favela nicht. "Hier leben zwar Banditen, die rauben aber anderswo. Mir gefällt es, dass ich angesichts der Selbstjustiz nachts bei offenem Fenster schlafen kann, ohne dass mir oder meinen Frauen ein Haar gekrümmt wird." Im Herbst 2016 gab es in der Favela zwischen der Polizei und Kriminellen einen Schusswechsel, bei dem drei Menschen starben und einige verletzt wurden.
Quelle: ntv.de, fzö/dpa