Apotheken brauchen Vorlauf Schnelltests noch nicht überall möglich
08.03.2021, 12:14 Uhr
Recht kurzfristig beschließen Bund und Länder eine Strategie für Schnelltests. Entsprechend sind sie noch nicht überall verfügbar. Die Apothekerverbände etwa sprechen von erheblichen Herausforderungen. Eine Terminvergabe wäre demnach sinnvoll.
Die Organisation von Schnelltests stellt die Apotheken in Deutschland vor erhebliche Herausforderungen. Es werde nicht möglich sein, dies sofort überall umzusetzen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening, im ZDF. So müsse die Wegeführung für Testkunden zumeist eine andere sein als für andere Kunden. Es bestehe aber die Möglichkeit, außerhalb der Apotheken Räume anzumieten. Die Mitarbeiter bräuchten zudem für den eigenen Schutz eine entsprechende Ausrüstung.
Eine Vergabe von Terminen nannte Overwiening sinnvoll. Es gebe auch Apotheken, wo man sich spontan testen lassen könne. Die Arbeitslast müsse aber für die Apotheken kalkulierbar sein. Der Bund bezahlt allen Bürgern ab sofort wöchentlich mindestens einen Schnelltest. Tatsächlich sind die Tests an diesem Montag aber noch nicht überall durchgängig verfügbar. Für die Bereitstellung der Schnelltests sind die Bundesländer verantwortlich.
Aus der Opposition, aber auch aus der Koalition war Bundesgesundheitsminister Jens Spahn von der CDU deshalb mangelhafte Vorbereitung vorgeworfen worden. Der wies die Kritik zurück und betonte am Wochenende, es sei nie vereinbart worden, dass der Bund die Tests beschaffe.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, rechnet derweil zunächst nicht mit einem großen Andrang auf kostenlose Schnelltests. Der Run werde anfänglich gar nicht so groß sein, sondern erst, wenn daran ein konkreter Vorteil geknüpft sei, sagte er. Einmal die Woche zu testen, sei nicht "furchtbar viel" und kein Problem. "Aber in dem Moment, wo Sie einen solchen Test brauchen, um ins Kino, ins Theater oder sonst wohin zu gehen, dann ist einmal die Woche einfach zu wenig", betonte Landsberg. Darauf müsse man sich vorbereiten.
Landsberg forderte aber auch mehr Tempo beim Angebot kostenloser Schnelltests. "Wir müssen besser, schneller, unbürokratischer, auch mutiger werden", sagte er. Er hätte sich eine frühere Schnellteststrategie gewünscht, aber nun müsse nach vorn geschaut werden. Die Beschaffung der Tests durch die Länder funktioniert nach seiner Einschätzung. Er höre aber auch Unmut von Bürgermeistern über die kurzfristige Umsetzung der Schnellteststrategie. Er hätte sich hier eine frühere Einbindung der Kommunen gewünscht.
Quelle: ntv.de, mli/dpa