"Querdenker"-Treffen gesprengtSchwarzfahrer ohne Maske schlägt Polizisten

In Deutschland gilt ein strenger Lockdown, doch einigen scheint das noch immer egal zu sein. Abermals kommt es zu mehreren Verstößen. Ein Mundschutz-Verweigerer attackiert in Halle einen Polizeibeamten. Derweil öffnet eine Berliner Kneipe verbotenerweise und überführt sich selbst im Netz.
Ein 48-Jähriger hat sich in Halle (Saale) geweigert, einen Mundschutz in der Straßenbahn zu tragen und einen Polizisten geschlagen. Wie die Polizei mitteilte, war der Mann ohne Mundschutz und Fahrkarte in der Straßenbahn in Halle unterwegs. Als ihn andere Fahrgäste am Donnerstagabend auf den fehlenden Mundschutz hinwiesen, stieg er aus.
An der Haltestelle traf er dann auf Kontrolleure und wurde aggressiv, sodass die Polizei hinzugerufen wurde. Nachdem er einen der Polizeibeamten schlug, wurde er vorläufig festgenommen. Die Polizei hat nun Ermittlungen wegen tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte aufgenommen.
"Querdenker" versammeln sich in Kneipe
Derweil kam es in Berlin zu einem zigfachen Verstoß gegen die Corona-Auflagen. Die Polizei löste eine als Parteigründung titulierte Versammlung in einer Kneipe auf. Nach Angaben der Beamten hielten sich die 28 Teilnehmer größtenteils ohne Schutzmasken und Mindestabstände dort auf. Die Veranstaltung war zudem nicht genehmigt. Medienberichten zufolge war es eine Aktion der örtlichen Berliner "Querdenker"-Szene, die von Anwesenden live im Netz übertragen wurde.
Die Polizei selbst sprach lediglich von einer als Parteigründung bezeichneten Veranstaltung, wollte sich zur genaueren Ausrichtung aber nicht äußern. Nach eigenen Angaben wurden die Beamten gegen 20 Uhr per Notruf von verschiedenen Zeugen auf das Geschehen in dem Lokal im Stadtteil Prenzlauer Berg hingewiesen. Einsatzkräfte lösten das Treffen auf und leiteten Ermittlungen wegen Verstößen gegen die Infektionsschutz-Verordnung und das Versammlungsgesetz ein.
Dazu kamen noch Ermittlungen wegen versuchter Körperverletzung, wie die Polizei weiter mitteilte. Medienberichten zufolge soll eine Teilnehmerin eine Journalistin attackiert und auf deren Kamera eingeschlagen haben. Laut Polizei handelte es sich bei den Anwesenden um neun Frauen und 19 Männer im Alter zwischen 32 und 69 Jahren.
Hochzeitsfeier mit 30 Gästen
Auch im nordrhein-westfälischen Werdohl musste die Polizei wegen Corona-Verstößen ausrücken und eine lautstarke Hochzeitsfeier mit rund 30 Teilnehmern auflösen. Die Beamten wurden am Abend über Partylärm in einem Wohnhaus informiert, wie die Polizei in Iserlohn mitteilte. Bereits vor dem Haus versuchten mehrere Menschen demnach, die Polizisten am Betreten zu hindern.
Die Beamten forderten Verstärkung an und trafen wenig später in einer Wohnung im Obergeschoss auf die Hochzeitsgesellschaft. Der 21-jährige bulgarische Wohnungsinhaber gab an, er feiere seine Hochzeit mit Verwandten und Bekannten.
Die Polizei erteilte den Teilnehmern Platzverweise und nahm deren Personalien auf. Sie müssen mit Anzeigen wegen der Corona-Verstöße rechnen. Zudem wurden zwei alkoholisierte Störer in Gewahrsam genommen - die 19 und 24 Jahre alten Männer müssen sich nun zusätzlich wegen Beleidigung und Widerstands verantworten.