Panorama

Täter auf der Flucht Tote und Verletzte nach Schüssen in schwedischer Stadt Uppsala

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In Schweden kommt es zu einem Schusswaffenvorfall. Ein maskierter Täter schießt wohl auf Menschen und flieht auf einem E-Roller. Die Polizei meldet mehrere Verletzte und auch Todesopfer.

Bei Schüssen im schwedischen Uppsala sind drei Menschen ums Leben gekommen. Das teilte die Polizei der nördlich von Stockholm liegenden Universitätsstadt mit. Weitere Menschen wurden verletzt. Ihre Wunden würden auf Schüsse hindeuten, teilte die Polizei mit.

Das genaue Ausmaß des Vorfalls sei noch unklar. Die Getöteten wurden bisher nicht identifiziert. Die Polizei leitete Mordermittlungen unter einer Sonderkommission ein.

Zeugen berichteten von lauten Knallgeräuschen in unmittelbarer Nähe des Vaksala-Platzes im Zentrum von Uppsala. Der Sender TV4 berichtete, dass die Schüsse dort in einem Friseursalon fielen. Die Polizei sperrte das Gebiet großräumig ab. Anwohner wurden der Zeitung "Uppsala Nya Tidning" zufolge gebeten, in ihren Häusern zu bleiben.

Die Ermittler fanden unter anderem diese Patronenhülse am Tatort.

Die Ermittler fanden unter anderem diese Patronenhülse am Tatort.

(Foto: picture alliance/TT NYHETSBYRÅN/Fredrik Sandberg/TT)

Es seien mehrere Notrufe eingegangen. Laut schwedischem Rundfunk wurde der Bahnverkehr am Abend vorübergehend eingestellt. Berichten zufolge soll der mutmaßliche Täter auf einem Elektroroller geflohen sein. Die Polizei fahndet nach dem Mann, auch ein Hubschrauber ist dafür im Einsatz. Der Zeitung "Aftonbladet" zufolge soll der Flüchtige maskiert sein.

Täter sind oft Jugendliche

Schweden ringt seit Jahren mit kriminellen Gangs, die immer wieder für tödliche Schüsse und vorsätzliche Explosionen verantwortlich sind. Bei einer ganzen Reihe unterschiedlicher Bandenkonflikte geht es um die Machthoheit im lokalen Drogengeschäft, um Einschüchterung und um Erpressung von Unternehmen und Privatpersonen. Nach früheren Schätzungen der Polizei sollen mehr als 60.000 Menschen in dem Elf-Millionen-Einwohnerland Verbindungen zu kriminellen Banden haben.

Bei den Tätern handelt es sich häufig um Jugendliche unter 15 Jahren, die als Killer angeheuert werden, weil sie in Schweden nicht strafmündig sind. Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben der Polizei 296 Vorfälle dieser Art, ein Fünftel weniger als im Jahr zuvor.

In Uppsala waren erst im vergangenen Jahr zwei junge Männer im Zusammenhang mit der grassierenden Bandenkriminalität wegen des Mordes an der Mutter eines hochrangigen Bandenmitglieds verurteilt worden.

Quelle: ntv.de, mpa/dpa/AFP

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