2G Plus oder ganz zu? Schweiz debattiert Lockdown für Ungeimpfte
10.12.2021, 20:08 Uhr
Ungeimpfte könnten in der Schweiz von weiten Teilen des öffentlichen Lebens ausgeschlossen werden.
(Foto: picture alliance/KEYSTONE)
Das Coronavirus schert sich nicht um die Neutralität der Schweiz und zwingt das Land angesichts der steigenden Neuinfektionen seinen bislang liberalen Kurs zu überdenken. Parteien und Kantonen liegen nun zwei mögliche Regelwerke vor.
Angesichts der rapide steigenden Corona-Infektionsfälle steht auch die Schweiz vor neuen Beschränkungen, die vor allem Ungeimpfte treffen. Die Regierung legte zwei Vorschläge zur Konsultation unter anderen mit den Kantonen und dem Parlament vor. Diese haben nun bis Dienstag Zeit sich zu äußern.
Die erste Option sieht für Innenbereiche die Einführung der 2G-Regel mit Masken- und Sitzpflicht vor. Zugang zu Kultur-, Sport- und Freizeitbetrieben, Restaurants sowie Veranstaltungen hätte damit nur, wer geimpft oder genesen ist. Wo weder das Maskentragen noch eine Sitzpflicht möglich sind, müssten Geimpfte zusätzlich einen negativen Covid-Test vorweisen. Diese 2G-Plus-Regel würde zum Beispiel Discos, Bars sowie gewisse sportliche und kulturelle Freizeitaktivitäten, wie Chor- oder Blasmusikproben betreffen.
Die zweite Variante sieht vor, dass alle Bereiche geschlossen werden, bei denen keine Maske getragen werden kann. Dies betrifft auch die Innenbereiche von Restaurants sowie Fitnesscenter, Diskotheken und Bars. In beiden Fällen sieht der Vorschlag die Rückkehr zum Home-Office sowie zum Online-Unterricht für Studenten vor.
Wie die anderen Länder der Region sieht sich auch die Schweiz mit ihren rund 8,6 Millionen Einwohnern in den vergangenen Wochen mit einem Anstieg der Infektionen konfrontiert. Doch nur zwei Drittel der Bevölkerung sind vollständig geimpft - eine im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern niedrige Rate.
Er hätte gerne zum Ende seines Amtsjahres auch das Ende der Pandemie und aller Maßnahmen ausgerufen, sagte Bundespräsident Guy Parmelin. Stattdessen aber seien neue Beschränkungen notwendig, um eine "neue Welle" von Infektionen zu verhindern. Parmelin forderte alle zum Impfen auf, die das bisher noch nicht getan hätten. Er sei überzeugt, dass Impfungen die beste Möglichkeit seien, die sich wiederholende Krise zu beenden.
Nach Angaben der Schweizer Regierung ist das Delta-Virus derzeit noch vorherrschend. Doch befürchte sie, dass die neue und offensichtlich hochinfektiöse Omikron-Variante die Situation weiter verschlechtern könnte.
Quelle: ntv.de, jwu/AFP