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13 Festnahmen Seilbahn-Absturz in der Türkei - ein Toter

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Wegen des Zuckerfests ist die Tünektepe-Seilbahn in Antalya stark besucht. Doch der Zustand der Anlage ist nicht der beste. Als ein Mast umknickt, stürzt eine Kabine in felsiges Gelände. Ein Mensch stirbt. Erst nach 24 Stunden sind alle Menschen in Sicherheit.

Bei einem Seilbahnunglück in der südtürkischen Stadt Antalya ist ein Mensch ums Leben gekommen, zehn weitere wurden verletzt. Nach fast 24 Stunden in luftiger Höhe sind die letzten Insassen aus einer verunglückten Seilbahn in der Türkei inzwischen gerettet worden. Die letzten 29 Passagiere seien in Sicherheit, erklärten die Rettungskräfte am Nachmittag. Ein Stützpfeiler der Seilbahn Sarisu-Tünektepe in den Bergen nahe Antalya war am Freitag gegen 17.30 Uhr umgeknickt und hatte eine Kabine getroffen. Dabei brach der Kabinenboden auf, die Insassen stürzten in felsigem Gelände in die Tiefe.

Die übrigen 174 Passagiere der Seilbahnkabinen konnten nach Angaben der türkischen Katastrophenschutzbehörde in einer "äußerst riskanten Aktion" nach und nach geborgen werden. Dabei waren zehn Hubschrauber und mehr als 600 Rettungskräfte im Einsatz. Bis zum Freitagabend konnten bereits 98 der festsitzenden Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie Innenminister Ali Yerlikaya auf X schrieb.

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Die Rettungskräfte erklärten am heutigen Morgen, insgesamt warteten 43 Menschen in luftiger Höhe auf ihre Rettung. Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, bei den Rettungsarbeiten sei ein von einem Hubschrauber abgeseilter Korb zu den Kabinen gebracht worden, in den die Menschen steigen mussten. Der Fernsehsender Tele 1 zeigte, wie ein Kind aus einer der Kabinen in Sicherheit gebracht wurde. Sieben Hubschrauber und mehr als 500 Rettungskräfte waren im Einsatz.

13 Festnahmen - viele Mängel

Die Seilbahn war Anadolu zufolge wegen des Zuckerfests am Ende des Fastenmonats Ramadan besonders stark besucht. Einer der Masten der Seilbahn sei umgestürzt, eine Kabine dagegen gestoßen und in felsiges Gelände abgestürzt, hieß es.

Im Zuge der Ermittlungen ist inzwischen gegen 13 Verdächtige Haftbefehl erlassen worden. Unter ihnen ist den Angaben zufolge auch der Chef des Seilbahnbetriebs. Auslöser des Unglücks seien "Mängel und Rost an den Verbindungspunkten der Stützpfeiler", erklärte Justizminister Yilmaz Tunc. Auch die Rollen der Seilbahn seien nach ersten Untersuchungen in schlechtem Zustand gewesen.

Laut Angaben des Betreibers ist die Seilbahn seit 2017 in Betrieb und besteht aus 36 Kabinen. Sie befördert ihre Gäste auf den Gipfel des Tünektepe in eine Höhe von 605 Metern. Die Fahrt dauert rund neun Minuten. In einer Kabine finden demnach sechs Menschen Platz. 1200 Personen können pro Stunde befördert werden. Vom Gipfel bietet sich eine Aussicht auf Antalya und das Mittelmeer. Antalya ist ein beliebtes Touristenziel.

Quelle: ntv.de, chl/jwu/dpa/AFP

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