Warmer Süden, frostiger Norden Selbst in tieferen Lagen sind erste Flocken denkbar
06.10.2023, 08:27 Uhr Artikel anhören
Der Süden Deutschlands, wie hier das bayerische Tutzing, kann sich in den nächsten Tagen nochmal über Temperaturen nahe der 30-Grad-Marke freuen.
(Foto: picture alliance / Wagner)
Deutschland wird im Hinblick auf das Wetter in nächster Zeit zweigeteilt sein. Im Süden und Westen werden nochmals sommerliche Temperaturen erreicht, im Rest der Republik drohen gar Nachtfrost und erster Schnee, erklärt ntv-Wetterexperte Björn Alexander.
ntv: Der Oktober ist noch jung - wie will er an seinem ersten Wochenende weitermachen?
Björn Alexander: Nach dem kleinen Herbst-Intermezzo, das uns in einigen Landesteilen auch mal Bodenfrost gebracht hat, wird der Spätsommer jetzt erneut mitspielen. Das gilt insbesondere im Westen und Süden, wo in den nächsten Tagen Spitzen von um die 25 bis 28 Grad drin sind.
Und im übrigen Land?
Geht es tendenziell durchwachsener, windiger und weniger warm weiter. Allerdings könnte es im Laufe der kommenden Woche auch bei den Nordlichtern nochmals wärmer werden, bevor einige Wettermodelle einen spürbaren und landesweiten Abwärtstrend berechnen.
Was würde das für die Temperaturen in Deutschland heißen?
Je nach Modell sind - insbesondere in der zweiten Monatshälfte - deutliche Ansätze einer spätherbstlichen, vielleicht sogar frühwinterlichen Entwicklung zu sehen. Mit der Option auf Nachtfrost, einstellige Höchstwerte und ersten Flocken.
Bis herunter ins Flachland?
Bei den kältesten Varianten wären selbst in den tieferen Lagen zum Monatsende und im ersten Novemberdrittel Flocken denkbar. Natürlich verlassen wir in Anbetracht dieser Vorhersage-Zeiträume aber die klassischen Wetterprognosen und wechseln zu den experimentellen Vorhersagen. Sprich: Diese erste Weichenstellung in Richtung Winter steht noch auf wackeligen Füßen. Relativ sicher erscheint hingegen, dass die zweite Oktoberhälfte eher wechselhafter und kühler verläuft.
Vorher können wir die Wärme aber teilweise noch genießen. Wie sind die Details fürs Wochenende?
Der Samstag verläuft im Norden und Nordosten überwiegend bedeckt und zeitweise fällt Regen. Dazu weht dort ein mitunter strammer Wind bei maximal 15 bis 20 Grad. Auf der besseren Seite des Wetters verbleiben indes der Westen und der Süden mit regionalem Frühnebel und anschließendem Sonnenfinale bei 21 bis 25 Grad.
Und am Sonntag?
Werden die Kontraste und die Temperaturunterschiede nochmals größer. Auf der sonnigen Gewinnerseite liegen nach wie vor die Regionen vom südlichen Niedersachsen und NRW bis herunter nach Baden-Württemberg und Bayern sowie herüber nach Sachsen. Hier lockt der Altweibersommer mit 24 bis 28 Grad. Ganz anders stellt sich das Bild derweil im Nordosten dar. Es bleibt durchwachsener und sogar nochmals frischer mit nur noch 14 bis 18 Grad.
Welche Aussichten kredenzen uns die Wettercomputer in der nächsten Woche?
In der Südwesthälfte ändert sich zuerst mal nichts am warmen Spätsommer. Der Norden startet hingegen weiterhin eher herbstlich motiviert in die kommende Woche, könnte dann aber am Mittwoch kurz noch einmal in den Genuss der 20 Grad-Marke kommen.
Danach naht der große Absturz?
An den Küsten ist erneut herbstlich geprägtes, weil wechselhaftes, windiges und kühles Wetter in Sicht. Und auch im übrigen Land dominieren in der zweiten Wochenhälfte die unbeständigen Ansätze bei den Berechnungen. Für die winterlichen Lösungen in der Langfrist wird sogar aktuell schon mal an der Grundlage gearbeitet.
Was ist diese Grundlage?
In Richtung Skandinavien macht momentan der Frühwinter seine ersten Gehversuche. Polarluft findet nämlich wiederholt den Weg gen Europa und lässt im Norden unseres Kontinents auch abseits der Berge immer häufiger eine geschlossene Schneedecke entstehen. Das Ganze gepaart mit entsprechenden Temperaturen, die nachts zum Teil auf minus 5 bis an die minus 10 Grad sinken. Damit ist die Winterluft gar nicht mehr allzu weit entfernt, steht allerdings im Mittelmeerraum noch der spätsommerlichen Wärme gegenüber. Eine spannende Gemengelage für die kommenden Wochen, die uns sicherlich noch die ein oder andere Überraschung bringen wird.
Quelle: ntv.de