Exorzismus mit Schlägen Selbsternannte Heiler töten Schwangere in Pakistan
28.01.2025, 13:16 Uhr Artikel anhören
Die Polizei nahm einen der Verdächtigen fest (Archivbild).
(Foto: picture alliance/dpa/XinHua)
Eine schwangere Frau in einer pakistanischen Provinz zeigt Anzeichen einer psychischen Erkrankung. In der Region gibt es kaum Zugang zu psychiatrischer Behandlung. Ihre Familie schickt sie deshalb zu selbst ernannten Heilern, die die Frau töten.
In Pakistan ist eine schwangere Frau bei einem Exorzismus getötet worden. Das teilten Behörden in dem südasiatischen Land mit. Mindestens drei religiöse Heiler, die dem hinduistischen Glauben angehörten, hätten die 30-jährige Frau tagelang auf dem Gelände eines Tempels in der südlichen Provinz Sindh festgehalten. Dort hätten sie ihr immer wieder Tritte und Schläge mit Fäusten und Stöcken verpasst, um vermeintlich böse Geister aus ihrem Körper zu treiben.
Die Familie hatte die Frau an die sogenannten Heiler übergeben, nachdem diese auf Anzeichen einer psychischen Erkrankung hingewiesen hatten. Nach Angaben eines Polizeisprechers habe sich der tragische Vorfall in einer abgelegenen Region der Provinz abgespielt, in der es kaum Zugang zu psychiatrischer Versorgung gebe.
Die Polizei hat einen der Männer verhaftet, die anderen beiden befänden sich auf der Flucht. In Pakistan sind Praktiken wie Exorzismus vor allem in ländlichen Gegenden sowohl bei der muslimischen Mehrheit als auch der hinduistischen und christlichen Minderheit weitverbreitet. Grund dafür ist unter anderem ein Mangel an Ärzten oder Kliniken für psychische Erkrankungen.
Quelle: ntv.de, gri/dpa