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Komplikationen nach Covid-19 Seltene Krankheit erfasst britische Kinder

Fast vier von fünf an PIMS leidenden Kindern waren vor der Erkrankung gesund.

Fast vier von fünf an PIMS leidenden Kindern waren vor der Erkrankung gesund.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Immer wieder landen Kinder in Großbritannien im Krankenhaus, Wochen nachdem sie eine Covid-19-Erkrankung überstanden haben. Sie leiden an einem Syndrom namens PIMS, haben Fieber und gefährlich niedrigen Blutdruck. Teilweise müssen die Kinder sogar auf die Intensivstation.

Bis zu 100 Kinder pro Woche werden in Großbritannien mit einer seltenen Krankheit ins Krankenhaus eingeliefert, die Wochen nach einer Covid-19-Erkrankung auftauchen kann und teilweise sogar auf die Intensivstation führt. Das berichtet die Zeitung "Guardian" unter Berufung auf britische Ärzte.

Laut dem Bericht des "Guardian" geht die "Paediatric inflammatory multi-system syndrome" (PIMS) genannte Krankheit oft mit Hautausschlägen, Fieber von bis zu 40 Grad Celsius, gefährlich niedrigem Blutdruck und Unterleibsproblemen einher. In schweren Fällen ähneln die Symptome denen eines toxischen Schocks oder einer potenziell tödlichen Sepsis. Es wird angenommen, dass in Großbritannien zwei Kinder seit Beginn der Pandemie an PIMS gestorben sind.

Als das Syndrom in der ersten Welle der Pandemie erstmals auftauchte, sorgte es laut Medienbericht für einige Verwirrung unter den Ärzten, sowie Besorgnis unter den Eltern. Zunächst dachte man, es handele sich um die Kawasaki-Krankheit. Dies ist eine seltene Erkrankung, die hauptsächlich Säuglinge und Kleinkinder betrifft. Dabei kommt es zu einer Entzündung der Gefäßwände im gesamten Körper. Aber PIMS wurde als ein separates, neuartiges postvirales Syndrom erkannt, das eines von 5.000 Kindern etwa einen Monat nach der Covid-19-Erkrankung bekommt. Und das unabhängig davon, ob die Kinder zuvor Symptome hatten.

Mehr Fälle während zweiter Welle

Drei Viertel der unter dem Namen "Paediatric inflammatory multi-system syndrome" (PIMS) bekannten Krankheit sind demzufolge schwarze, asiatische oder einer anderen ethnischen Minderheit zugehörige Kinder. Fast 80 Prozent der an PIMS leidenden Kinder waren vor ihrer Erkrankung gesund, wie eine unveröffentlichte Bestandsaufnahme der Fälle zeigt.

Obwohl Spezialisten nicht glauben, dass die Häufigkeit der Krankheit im Vergleich zur Zahl aller Fälle zugenommen hat, sind die Zahlen höher als während der ersten Welle. Es wird davon ausgegangen, dass die Krankenhäuser während der zweiten Welle bis zu 100 junge Menschen pro Woche aufgenommen haben, verglichen mit etwa 30 pro Woche im letzten April.

Es wird daher davon ausgegangen, dass seit Anfang Januar dieses Jahres jeden Tag zwischen 12 und 15 Kinder an PIMS erkrankt sind. Die meisten Fälle sind in London und Südost-England aufgetreten, wo die Mutation B.1.1.7 des Coronavirus zu einem starken Anstieg der Infektionen geführt hat.

Quelle: ntv.de, lwe

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