Panorama

Legendäres Logo So kam der Säbelmann auf die Dönertüte

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
So sieht sie aus, die Papiertüte, in der fast jeder Döner verkauft wird.

So sieht sie aus, die Papiertüte, in der fast jeder Döner verkauft wird.

(Foto: picture alliance / CHROMORANGE)

Döner steckt in einer Papiertüte und darauf ist der Dönermann, so will es das Imbiss-Gesetz. Doch wer hat dieses Logo erdacht, erfunden, erstmals gezeichnet? Diese Fragen ließen sich lange nicht beantworten - bis jetzt.

Jeden Tag werden in Deutschland mehr als drei Millionen Döner verkauft. Ob nur mit Joghurtsoße und Salat oder mit "alles" - meist steckt der Döner in einer dünnen Papiertasche, geschmückt vom Schriftzug Döner Kebab und einem Koch, der mit einem sehr langen Messer den Döner vom Spieß schneidet. Manche sehen in dem Messer auch einen Säbel.

Doch woher stammt das Bild? Lange wusste man das nicht, doch jetzt hat ein Podcast das Rätsel gelöst. Demnach gab es in den 1980er Jahren das Problem, dass der Döner im Fladenbrot einer Verpackung bedurfte, die das Ganze zusammenhält.

Demnach heißt der Erfinder des Döner-Logos Mehmet Unay. Der studierte Chemiker habe in Düsseldorf als Grafiker in einem türkischen Reiseunternehmen gearbeitet, berichtet der Podcast "Döner Papers". In seiner Freizeit gestaltete er damals Prospekte und Kataloge der türkischen Community.

Das mittlerweile legendäre Layout entstand dann 1986 oder 1987 eher zufällig. Ein Kunde wollte einen Flyer für ein neues türkisches Restaurant. Unay sollte dafür ein Logo entwerfen. Weil das Budget klein war, bediente er sich an vorhandenen Bildvorlagen.

Rollbraten raus, Döner rein

Grundlage wurde das Bild eines "dicken" Kochs, der mit einem Rollbraten posierte. Unay entfernte den Braten, fügte das lange Messer hinzu und ergänzte den typischen Döner-Spieß. "Es war eine Collage, kann man sagen", so Unay. Im Podcast erzählt er, der ganze Vorgang habe gerade mal eine Stunde gedauert, bis das neue Bild fertig war. Erst später fügte jemand anders noch den Schriftzug "Döner Kebab" hinzu.

Unay erzählt auch, dass das Messer eigentlich verkehrt herum ist. So könne man den Döner gar nicht schneiden. Auch der Spieß sei nicht stabil genug, um wirklich die Fleischmenge zu halten. Weil der Auftrag so klein war, wurden keine Unterlagen dazu archiviert. Heute werden mit dem Logo, das beispielsweise für Verpackungen im Besitz einer Immobilienfirma aus Hannover ist, T-Shirts, Hoodies, Jutebeutel und Cola-Flaschen bedruckt.

Der Grafiker ist mittlerweile in Pension. Trotz der massenhaften Verbreitung reklamierte der Grafiker Unay das Logo nie für sich. Er sieht es als Gemeinschaftswerk aus der Person, die die Vorlage lieferte, sich selbst und der Person, die später die Schrift ergänzte. "Ich kann mit Stolz sagen, was ich dafür gemacht habe", so Unay.

Quelle: ntv.de, sba

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen