Panorama

Mega-Blackout auf der Halbinsel Spanischer Netzbetreiber schließt Cyberattacke aus

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos
Polizei patrouilliert durch die spanische Stadt Ronda, um etwa Plünderungen und Einbrüche zu verhindern.

Polizei patrouilliert durch die spanische Stadt Ronda, um etwa Plünderungen und Einbrüche zu verhindern.

(Foto: REUTERS)

Am Montag ist es plötzlich in Spanien und Portugal dunkel. Nur, woran liegt es? Einen Tag später ist die Ursache immer noch nicht klar. Der spanische Netzbetreiber weiß nun, was nicht verantwortlich war.

Nach dem massiven Stromausfall auf der iberischen Halbinsel hat der spanische Netzbetreiber eine Cyberattacke als Ursache ausgeschlossen. "Mit Blick auf die Analysen, die wir bislang vornehmen konnten, können wir einen Cybersicherheitsvorfall in der Infrastruktur des Stromnetzes ausschließen", sagte der Chef für die Systembetriebsdienste des Netzbetreibers Red Eléctrica Española, Eduardo Prieto, bei einer Pressekonferenz.

In ganz Spanien und Portugal war am Montagmittag der Strom ausgefallen. Die Panne hatte massive Verkehrsprobleme und unter anderem den Ausfall von Telekommunikationssystemen zur Folge. Auch Südwestfrankreich und Marokko waren kurzzeitig betroffen. Inzwischen wurde die Stromversorgung in Spanien und Portugal wiederhergestellt. Auch die Telefon- und Internetverbindungen funktionieren wieder. Die Ursache für die folgenschwere Panne wird jedoch noch untersucht.

Die spanische Regierung sprach von einem "historischen" Ereignis. Millionen Menschen waren stundenlang von der Außenwelt abgeschnitten - ohne Strom, ohne Netz, ohne Verbindungen. "So etwas haben wir noch nie erlebt", sagte Ministerpräsident Pedro Sánchez am späten Montagabend in einer Fernsehansprache. Er lobte die Bürger des Landes für das mustergültige Verhalten.

Obwohl in der Nacht vielerorts noch Finsternis herrschte, blieben nennenswerte Zwischenfälle aus. Es sei zum Beispiel nicht zu den befürchteten Überfällen und Plünderungen gekommen, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE in einer ersten Bilanz.

Was genau den Kollaps auslöste, ist noch Gegenstand von Untersuchungen. Red Eléctrica machte die abrupte Unterbrechung der Stromverbindung mit Frankreich für den Zusammenbruch verantwortlich. Warum es zu dieser Entkopplung kam, ist bislang aber noch unklar. Die Regierungen in Madrid und Lissabon kündigten Krisensitzungen an, um das Ausmaß des Vorfalls und mögliche strukturelle Schwächen zu analysieren.

Spaniens nationales Institut für Cybersicherheit hatte laut der Zeitung "El País" mitgeteilt, es untersuche, ob ein Hackerangriff hinter dem Stromausfall stecken könnte. Nach Angaben des portugiesischen EU-Ratspräsidenten António Costa gibt es derzeit aber keinen Hinweis auf eine solche Cyberattacke.

Quelle: ntv.de, ses/AFP/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen