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Zahl der Unfälle steigt Stiftung fordert Führerscheinpflicht für E-Scooter

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Fast die Hälfte der Unfälle geschieht ohne weitere Beteiligung.

Fast die Hälfte der Unfälle geschieht ohne weitere Beteiligung.

(Foto: picture alliance / empics)

E-Scooter werden immer beliebter. Das Fahren birgt aber Risiken. Laut Polizei gibt es immer mehr Unfälle mit den elektrischen Rollern. Experten haben verschiedene Vorschläge für verbesserte Sicherheit.

Angesichts einer steigenden Zahl von Unfällen mit E-Scootern haben Unfallforscher eine Führerscheinpflicht und größere Räder für die Roller gefordert. Es sei unverständlich, dass Benutzer keine Kenntnisse der Straßenverkehrsordnung nachweisen müssten, erklärte die Björn-Steiger-Stiftung in Münster. Nötig seien "mindestens" eine Mofa-Prüfbescheinigung oder ein Mopedführerschein. Damit einher ginge eine Anhebung der Altersbegrenzung auf 15 Jahre.

Laut Statistischem Bundesamt registrierte die Polizei im vergangenen Jahr knapp 12.000 Unfälle mit E-Scootern, bei denen Menschen zu Schaden kamen. Das waren etwa 27 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die Björn-Steiger-Stiftung legte nach eigenen Angaben ab 1969 die Grundlagen für einen flächendeckenden Rettungsdienst.

Fast die Hälfte der Unfälle mit Schwerverletzten und Getöteten passierten ohne weitere Beteiligung, wobei Hindernisse wie beispielsweise Bordsteine "ein wesentlicher Unfallauslöser" seien, erklärte die Stiftung. Als zentral für die Verringerung solcher Unfälle sieht der Unfallforscher Siegfried Brockmann eine Vergrößerung der Räder an. Bei den üblichen Acht-Zoll-Rädern führten "kleinste Unaufmerksamkeiten zu schweren Stürzen". Für Neufahrzeuge sollte die Radgröße daher so schnell wie möglich auf mindestens zehn Zoll heraufgesetzt werden.

Viele Unfälle unter Alkoholeinfluss

Die Studie basiert auf der Auswertung der polizeilichen Unfallaufnahme, den in den Jahren 2019 bis 2024 in der Notaufnahme des Unfallkrankenhauses Berlin erfassten Patienten nach E-Scooter-Unfällen sowie Simulationen der Technischen Universität Berlin.

Angesichts vieler Unfälle unter Alkoholeinfluss dringen die Unfallforscher auf verstärkte Polizeikontrollen und Konsequenzen infolge der Fahruntüchtigkeit. Für eine Helmpflicht sieht die Studie hingegen keine ausreichenden Gründe. Nur wenige der untersuchten Kopfverletzungen waren demnach schwer. Die überwiegende Zahl betraf zudem Bereiche wie das Gebiss, wo Fahrradhelme keinen wirksamen Schutz böten.

Das Bundeskabinett hatte am Mittwoch verschärfte Regeln für E-Scooter beschlossen. Danach müssen beispielsweise neu zugelassene E-Scooter ab 2027 verpflichtend mit Blinkern ausgerüstet werden. Das Verwarnungsgeld für das Befahren von Gehwegen wird an Radfahrer angeglichen und steigt dadurch von 15 Euro auf 25 Euro. Ebenfalls erhöht werden soll das Verwarnungsgeld für das Fahren mit mehreren Personen auf 25 Euro. Der Bundesrat muss sich mit der Novelle noch befassen.

Quelle: ntv.de, raf/AFP

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