Panorama

Polizei verneint Terror-Motiv Streit führte zu Schießerei bei Super-Bowl-Parade

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Als die Schüsse fallen, flüchten die Teilnehmer der Parade in größter Angst.

Als die Schüsse fallen, flüchten die Teilnehmer der Parade in größter Angst.

(Foto: picture alliance / Xinhua News Agency)

Eine ausgelassene Feier für die Sieger des Super Bowls endet in Kansas City in Panik und Chaos. Nach den blutigen Schüssen am Rande der Siegerparade schließt die US-Polizei inzwischen eine Terror- oder Amok-Tat aus. Die Ermittler berichten von einem persönlichen Streit, der in Waffengewalt eskalierte.

Die tödlichen Schüsse während einer Parade zu Ehren der Sieger des Super Bowls in den USA haben nach Erkenntnissen der Polizei keinen terroristischen Hintergrund. "Es handelte sich offenbar um einen Streit zwischen mehreren Menschen, der in einer Schießerei endete", sagte die Polizeichefin von Kansas City, Stacey Graves, auf einer Pressekonferenz. Mehrere Verdächtige seien in Gewahrsam, zwei von ihnen seien Jugendliche. Bei dem Vorfall am Mittwoch im US-Bundesstaat Missouri wurde eine 43 Jahre alte Frau erschossen, mehr als 20 Menschen erlitten Verletzungen. Die Opfer seien zwischen 8 und 47 Jahren alt, etwa die Hälfte von ihnen sei jünger als 16 Jahre, sagte Graves weiter. Weitere Details zum Motiv nannte die Polizeichefin nicht. Andere Polizeibeamte sagten laut CNN, dass die Schießerei wohl kein Angriff auf die Parade, sondern ein Streit in der Gegend gewesen sei.

Zehntausende Menschen hatten sich am Mittwoch in der Innenstadt von Kansas City im Bundesstaat Missouri versammelt, um das Football-Team ihrer Stadt zu feiern - und dessen vierten Super-Bowl-Titel. Spieler und Trainer waren bei der Parade mit einem roten Doppeldeckerbus unterwegs. Fans in roten Trikots säumten die Straßen und strömten zum Abschluss zu einer Kundgebung vor einem Bahnhof. Und gerade als die Kundgebung vorbei war, fielen laut Polizei nahe dem Bahnhofsgebäude Schüsse.

Es folgten chaotische Szenen. Fernsehaufnahmen und Videoclips zeigen, wie Menschen panisch wegrannten oder sich zu Boden warfen, während Polizisten mit Schutzwesten und gezogenen Waffen sich einen Weg durch die Menschenmassen bahnten. Ein junger Mann, der mit Freunden bei der Parade unterwegs war, sagte der örtlichen Zeitung "The Kansas City Star", als er die Schüsse gehört habe, sei er über eine Absperrung gesprungen, um sich in Sicherheit zu bringen. "Alles, was mir durch den Kopf ging, war: Sind meine Freunde tot oder nicht?"

"Menschen wurden niedergetrampelt"

Ein anderer Augenzeuge schilderte dem US-Sender CNN, wie er sich und seine Tochter in Sicherheit brachte. "Ich habe beobachtet, wie Menschen niedergetrampelt wurden", sagte Manny Abarca. Er sei mit seiner Tochter in ein Restaurant gelaufen und habe sich in der Toilette verschanzt. "Es brach mir das Herz, zu wissen, dass meine Tochter weiß, was da gerade passiert."

Bei den Festgenommenen seien Waffen sichergestellt worden, sagte die Polizeichefin. Die Ermittlungen seien noch im Gange. Bei dem Todesopfer soll es sich um eine Radiomoderatorin handeln. Sie sei in den Bauch getroffen worden und während einer Notoperation gestorben, hatten Medien zuvor berichtet.

Quelle: ntv.de, mau/dpa

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