"Den Kerl zur Strecke bringen" "Held von Kansas" schildert Attacke auf Angreifer
15.02.2024, 10:18 Uhr Artikel anhören
Beim Angriff auf die Siegesparade der Kansas City Chiefs wird eine Frau getötet. Möglicherweise hätte es noch weitere Opfer gegeben, wenn nicht Zuschauer die Angreifer gestoppt hätten. Einer von ihnen berichtet von den dramatischen Sekunden, als er auf einen der drei bewaffneten Täter traf.
Zehntausende Fans feiern in Kansas City in einem Meer aus rotem und goldenem Konfetti den Super-Bowl-Sieg der Kansas City Chiefs, als plötzlich Schüsse fallen. Zu den zahlreichen Fans, die den Triumph über die San Francisco 49ers bejubeln, gehört auch Paul Contreras mit seiner Tochter Alyssa. Er zögert keinen Moment, als er bemerkt, dass einer der Angreifer in seiner Nähe ist.
Der 46-Jährige berichtete dem US-Sender CNN, er habe gehört, wie jemand geschrien habe, jemand solle den Mann mit der Waffe stoppen oder angreifen. Er habe nicht lange nachgedacht und nicht gezögert, bevor er sich auf den Verdächtigen stürzte, so Contreras. "Ich habe ihn aus dem richtigen Winkel erwischt."
Als er ihn angriff, habe er gesehen, dass ihm seine Waffe entweder aus der Hand oder aus dem Ärmel gefallen sei. "Als ich sah, wie sie auf den Boden fiel, dachte ich, wir müssen diesen Kerl zur Strecke bringen." Zusammen mit einem anderen Mann attackierte er den Angreifer, warf sich mit seinem ganzen Gewicht auf ihn und hielt ihn fest. "Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, aber wahrscheinlich waren es 30 Sekunden, in denen wir ihn niedergehalten haben."
Motiv noch unklar
Beide riefen nach der Polizei. "Wir haben ihn." Innerhalb einer Minute seien Beamte eingetroffen und unter anderem von seiner Tochter Alyssa dabei gefilmt worden, wie sie sich auf den Verdächtigen stürzten. Man sieht, wie sie den mutmaßlichen Schützen zu Boden zerren, bevor sie verkünden: "Wir haben die Waffe." Der Mann, der noch identifiziert werden muss, ist einer von vermutlich dreien, die die Feierlichkeiten angriffen. "Die ganze Zeit kämpfte er darum, aufzustehen und wegzulaufen", erinnerte sich Contreras.
Trotz der lebensgefährlichen Situation habe er Ruhe bewahrt. Man dürfe in diesen Situationen keine Angst haben. Es bestehe immer die Gefahr, dass so etwas passiere. Diesmal habe es eben den Superbowl "erwischt".
Die Ermittlungen der Polizei zu dem Vorfall, bei dem eine Frau getötet wurde, dauern noch an. Die 44-Jährige war im Krankenhaus an einer Schusswunde in den Bauch gestorben. Der Radiosender KKFI teilte bei Facebook mit, dass es sich bei dem Todesopfer um Moderatorin Lisa Lopez-Galvan handele. Sie habe gemeinsam mit ihrem Ehemann und einem erwachsenen Sohn an der Parade teilgenommen. Bisher ist über die Motive der Angreifer noch nichts bekannt.
Der Vorfall ereignete sich vor dem historischen Bahnhof Union Station in Kansas City im US-Staat Missouri. Eine Sprecherin des Krankenhauses University Health teilte mit, dort würden acht Menschen mit Schussverletzungen behandelt, zwei davon seien in kritischem Zustand. Es seien auch vier Menschen wegen anderer Verletzungen in Behandlung. Eine Vertreterin des Krankenhauses Children's Mercy Kansas City ließ wissen, es würden zwölf Menschen von der Parade behandelt, darunter elf Kinder. Ihren Angaben zufolge wurde mit der Genesung aller Opfer gerechnet.
Quelle: ntv.de, sba