"Ich will nur eine Packung!"Streit ums letzte Klopapier eskaliert

In Australien grassiert die Angst vor dem Coronavirus - und treibt so manchen zum Hamstern. In einem Supermarkt in Sydney entbrennt nun ein folgenschwerer Streit um eine Packung Klopapier. Erst die Polizei kann die Lage schließlich beruhigen.
Auch in Australien hat die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Coronavirus einen Ansturm auf Klopapier ausgelöst - nun ist ein Streit um das begehrte Produkt erneut eskaliert. Wegen einer Rauferei um eine Packung Klopapier in einem Supermarkt in Sydney musste sogar die Polizei anrücken. Bereits zuvor waren Hamsterkäufe in Australien in Gewalt umgeschlagen.
In einem im Internet kursierenden Video ist zu sehen, wie sich drei Frauen gegenseitig an den Haaren ziehen und anschreien. Eine der Frauen ruft: "Ich will nur eine Packung!", während die beiden anderen einen mit Dutzenden Packungen Toilettenpapier befüllten Einkaufswagen beaufsichtigen. Wie die Polizei mitteilte, hatten zunächst zwei Supermarkt-Mitarbeiter versucht, das Handgemenge zu beenden. Als dies nichts half, verständigten sie die Sicherheitskräfte. Polizeivertreter Andrew New betonte vor Journalisten, Hamsterkäufe seien unnötig. Anders als in manchen Action-Filmen stehe nicht die Apokalypse bevor.
Bereits Mitte der Woche hatte die Klopapier-Hysterie in Australien die Polizei auf den Plan gerufen: In der Stadt Tamworth im Bundesstaat New South Wales setzten Beamte einen Elektroschocker gegen einen Mann ein, der im Streit um eine Packung Toilettenpapier handgreiflich geworden war. In einem weiteren Fall wurde die Polizei in einen Laden in Sydney gerufen, als ein Kunde in einem Klopapier-Streit ein Messer zückte.
70 Infektionsfälle in Australien
Der Gesundheitsminister von New South Wales, Brad Hazzard, rief die Menschen dazu auf, mit den Hamsterkäufen aufzuhören. "Die Vernunft sagt uns, dass es kein Problem gäbe, würden einige Menschen nicht Toilettenpapier in exzessivem Maße kaufen", schrieb Hazzard Twitter.
In Australien gibt es mehr als 60 nachgewiesene Infektionsfälle mit dem neuartigen Coronavirus. Unter anderem wurde der Erreger bei einem Arzt im australischen Bundesstaat Victoria nachgewiesen, der kürzlich aus den USA zurückgekehrt war. Obwohl er für das Coronavirus typische Symptome aufwies, behandelte er noch etwa 70 Patienten. Weltweit ist die Zahl der Coronavirus-Infektionen inzwischen auf mehr als 100.000 gestiegen.