Problem mit Unterseekabel Stromausfall auf Ostseeinsel Bornholm
10.10.2022, 13:14 Uhr
Seit dem Mittag wird Bornholm wieder komplett mit Strom versorgt.
(Foto: picture alliance/vizualeasy)
In der Ostsee tritt Ende September Gas aus Lecks in den Pipelines Nord Stream 1 und 2 aus. EU und NATO sprechen von einem Sabotageakt. Nun kommt es ganz in der Nähe zu einem weiteren Vorfall. Auf der Insel Bornholm fällt der Strom aus. Noch sind die Hintergründe unklar.
Auf der dänischen Ostsee-Insel Bornholm ist der Strom ausgefallen. Ein Fehler im Hochspannungsnetz habe dazu geführt, dass Verbraucherinnen und Verbraucher auf der Insel seit 7.49 Uhr ohne Strom dastanden, wie der staatliche Übertragungsnetzbetreiber Energinet am Vormittag mitteilte. Gegen 10.30 Uhr waren zwei Drittel der Haushalte demnach wieder versorgt, am Mittag dann die vollständige Insel.
Laut Energinet gab es Probleme mit einem Unterseekabel, das Bornholm aus Schweden mit Strom versorgt. Die Hintergründe seien noch unbekannt, hieß es von der Behörde, die in Dänemark für den Gesamtbetrieb des Strom- und Gassystems verantwortlich ist.
"Das Kabel zwischen Bornholm und Schweden ist wieder in Betrieb. Stromausfälle sind auf Fehler vor Ort auf Bornholm zurückzuführen", twitterte Energinet am Mittag. Zuvor teilte Stromanbieter Trefor mit: "Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es keinen Grund, über die Ursache zu spekulieren." Und weiter: "Wir sind dabei, zu klären, was für den Stromausfall verantwortlich ist."
In der Nähe von Bornholm waren Ende September insgesamt vier Unterwasser-Lecks an den beiden Nord-Stream-Pipelines festgestellt worden, aus denen tagelang enorme Mengen an Gas austraten. Nach Behördenangaben haben sich davor mindestens zwei Explosionen unter Wasser ereignet - mutmaßlich ausgelöst durch große Mengen Sprengstoff. Die EU und die NATO gehen von Sabotage aus. Der Kreml hatte Spekulationen über eine russische Beteiligung als "dumm und absurd" zurückgewiesen.
Quelle: ntv.de, jpe/dpa