Panorama

Vermisstes U-Boot "ARA San Juan"Suchtrupps überprüfen Objekt in der Tiefsee

12.12.2017, 17:05 Uhr
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Das U-Boot mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord ist seit dem 15. November verschollen. (Foto: picture alliance / Juan Sebastia)

Bisher ist die Suche nach der "ARA San Juan" erfolglos geblieben. Eine heiße Spur entpuppt sich schnell als Felsformation. Doch Suchmannschaften im Südatlantik stoßen in der Hoffnung, die Tragödie aufzuklären, auf ein weiteres Objekt.

Knapp vier Wochen nach dem Verschwinden des argentinischen U-Boots "ARA San Juan" gehen die Suchmannschaften einer neuen Spur nach. Im Südatlantik wurde in 700 Metern Tiefe ein neues Objekt entdeckt, wie die argentinische Marine mitteilte. Das US-Schiff "Atlantis" werde in den nächsten Stunden weitere Untersuchungen vornehmen. Ein zuvor per Echolot in tausend Metern Tiefe entdecktes Objekt hatte sich als eine Felsformation entpuppt.

Die "ARA San Juan" war auf einer Überwachungsmission. Es hatte sich um eine Routinefahrt gehandelt, bei der nach Schiffen gesucht wurde, die illegal in argentinischen Gewässern fischten. Das diesel-elektrisch angetriebene U-Boot war von Ushuaia in Feuerland ausgelaufen und befand sich rund 430 Kilometer vor dem Festland. Familienangehörige reagierten mit Unverständnis und Wut auf die Entscheidung, die Suche nach Überlebenden einzustellen.

Das U-Boot mit 44 Besatzungsmitgliedern an Bord ist seit dem 15. November verschollen. In ihrem letzten Funkspruch hatte die Crew einen Kurzschluss und ein Feuer gemeldet. Verursacht wurde der Zwischenfall offenbar durch Wasser, das in der stürmischen See durch das Lüftungssystem ins U-Boot eingedrungen war.

Für die argentinische Marine ist der Verlust der "ARA San Juan" nicht nur eine menschliche Tragödie. Seit Ende der Militärdiktatur unterliegen die Streitkräfte einem strikten Sparkurs, ihre Ausrüstung ist oftmals veraltet. Neben der "San Juan" verfügt die Marine nur noch über zwei U-Boote: Die "Salta", die in ihrer Basis in Mar del Plata vor Anker liegt, sowie die "Santa Cruz", die derzeit allerdings komplett überholt wird.

Quelle: jki/AFP/dpa

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