Täter auf der Flucht Betreiber von Flüchtlingsunterkunft stirbt bei Messerangriff in Sarstedt
02.09.2024, 18:19 Uhr Artikel anhören
Ermittler untersuchen den Tatort.
(Foto: picture alliance/dpa)
Am Vormittag werden Einsatzkräfte zu einem Bahnhof im niedersächsischen Sarstedt gerufen. Vor Ort finden sie einen, vermutlich durch Messerstiche, schwer verletzten Mann. Der 61-Jährige leitet ein Hotel, das zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut wurde. Er stirbt noch am Tatort.
Großeinsatz in Bahnhofsnähe - bei einer mutmaßlichen Stichwaffen-Attacke im niedersächsischen Sarstedt ist ein 61-Jähriger gestorben. Der Mann wurde gegen 10 Uhr im Bereich der Bahnhofstraße so schwer verletzt, dass er kurze Zeit später noch vor Ort starb, wie ein Polizeisprecher sagte. Laut "Bild"-Zeitung soll das Opfer einen Migrationshintergrund haben. Polizei und Staatsanwaltschaft bestätigten am Abend gegenüber der "Hildesheimer Allgemeinen Zeitung" (HAZ), dass es sich bei dem Getöteten um den Betreiber des zur Flüchtlingsunterkunft umfunktionierten Hotels handelt.
Die Einsatzkräfte seien mit einem Großaufgebot rund um den betroffenen Bahnhof in der Kleinstadt im Landkreis Hildesheim im Einsatz. Die ersten Ermittlungen hätten schnell auf einen möglichen Tatverdächtigen gedeutet, nach dem nun mit Hochdruck und allen verfügbaren Mitteln gefahndet werde.
Tatverdächtiger auf der Flucht
Der Verdächtige ist laut Polizeisprecher noch auf der Flucht. Auch ein Hubschrauber war für die Suchmaßnahme im Einsatz. Der Verdächtige soll etwa 1,80 Meter groß sein, kurze dunkle Haare haben und mit einem schwarzen T-Shirt, vermutlich einer Jeanshose und möglicherweise mit einer beigefarbenen Jacke bekleidet sein.
Die Ermittler riefen dazu auf, sich für mögliche Hinweise dringend bei ihnen zu melden. Die Hintergründe und das genaue Tatgeschehen sind nach Auskunft der Beamten noch völlig unklar. Ermittlungen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes haben begonnen, eine Mordkommission ist eingerichtet.
Weder zu einem möglichen Motiv noch zu der Beziehung zwischen Täter und Opfer konnten die Ermittler bisher Angaben machen. Ein Polizeisprecher sagte aber, dass es derzeit "keine Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund" gebe.
Zuletzt hatte ein tödlicher Messerangriff in Solingen eine breite Diskussion ausgelöst - unter anderem über ein erweitertes Messerverbot in der Öffentlichkeit. Am Freitag startete ein Flugzeug mit 28 afghanischen Straftätern an Bord von Leipzig in Richtung Kabul. Die erste Abschiebung nach Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban war bereits zwei Monate lang vorbereitet worden.
Quelle: als/dpa