Bundesweiter Winter-CSD Tausende demonstrieren für Rechte queerer Menschen
15.02.2025, 21:10 Uhr Artikel anhören
"Die Stimmung ist super", sagte CSD-Sprecher Lehmann zu der Parade in der Hauptstadt.
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Dick eingepackt trotzen Demonstranten nicht nur in Berlin den eisigen Temperaturen. In der Hauptstadt folgen Tausende Menschen dem Aufruf der CSD-Bewegung, ein Zeichen gegen rechts zu setzen. So kurz vor der Bundestagswahl appellieren viele mit ihren Schildern an die Wähler.
Rund eine Woche vor der Bundestagswahl sind Tausende Menschen in deutschen Städten für Toleranz und Demokratie auf die Straßen gegangen. "Küsschen für alle, aber nicht für die AfD", "Wählt Liebe" oder "Wir sind queer wir bleiben hier" war auf einigen der Plakate bei der Winterausgabe des Christopher Street Day (CSD) in Berlin zu lesen. Nach Angaben einer Polizeisprecherin nahmen dort rund 6000 Menschen teil. CSD-Sprecher Andre Lehmann sprach von gut 15.000 Teilnehmern.
Auch in anderen Städten gingen queere Menschen und ihre Mitstreiter auf die Straße. "Die Stimmung ist super", sagte Lehmann zu der Parade in der Hauptstadt. Dick eingepackt trotzten die Menschen den eisigen Temperaturen. Der CSD wolle ein Zeichen setzen, dass die Rechte queerer Menschen in der Demokratie nicht verhandelbar seien, so Lehmann. Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

CSD-Sprecher Andre Lehmann sprach von gut 15.000 Teilnehmern in Berlin.
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Auch in anderen Städten gab es Demonstrationen unter dem Motto "Wähl Liebe - solange du noch kannst". In Frankfurt gingen laut Polizei mehr als 15.000 Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße. Die Veranstaltung war Teil einer bundesweiten Kampagne der CSD-Bewegung zur Bundestagswahl am 23. Februar. Die Polizei sprach von einem friedlichen Treffen ohne Zwischenfälle auf dem Frankfurter Römerberg und dem Paulsplatz. Die Initiatoren schätzten die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 20.000.
In Osnabrück zogen nach Angaben der Polizei zwischen 3000 und 3500 Menschen durch die Stadt, in Braunschweig etwa 2000. "Es blieb völlig ohne Störungen", sagten die Polizeisprecher unisono. Zum CSD Hannover kamen mehr als 800 Menschen, die für queere Rechte und Demokratie demonstrierten, hieß es von der Polizei. In Hamburg traten nach Polizeiangaben rund 3800 Menschen öffentlich für queere Rechte und Demokratie ein.
Die CSD-Bewegung schrieb in ihrem Aufruf: "Das Erstarken rechtsextremer und rechtspopulistischer Parteien in Deutschland, Europa und der Welt erfordert von uns allen Wachsamkeit, um unsere Rechte und Freiheiten zu verteidigen." Es solle gemeinsam gezeigt werden, dass Liebe stärker sei als Hass. "Lasst uns gemeinsam dafür kämpfen, selbstbestimmt, frei und sicher zu leben! Wir sind von der Stärke einer solidarischen Gesellschaft überzeugt." Davon profitierten alle gesellschaftlichen Gruppen und Menschen.
Quelle: ntv.de, jki/dpa