Todesfälle in Arnstein Teenager starben an Rauchgasvergiftung
31.01.2017, 14:19 Uhr
Die in einer Gartenlaube im unterfränkischen Arnstein gefundenen sechs toten Jugendlichen sind an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.
(Foto: dpa)
Eigene Kinder tot aufzufinden ist für Eltern wohl die schlimmste Situation, die man sich vorstellen kann. Zwei Tage nach dem Tod von sechs jungen Menschen steht nun fest, wie es zu der Tragödie kam.
Am Sonntag findet ein Vater im unterfränkischen Arnstein sechs Leichen in seinem Gartenhäuschen, darunter auch seine Tochter und sein Sohn. Seitdem herrschen in dem 8000-Einwohner-Städtchen nahe Würzburg Trauer und Fassungslosigkeit. Zwei Tage nach der Tragödie geben die Ermittler die Todesursache bekannt. "Alle sechs sind an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben", sagte ein Polizeisprecher. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung über das Ergebnis der Obduktionen berichtet.
Noch unklar sei, durch welches Gerät die Vergiftung verursacht wurde. Die Ursache für den Austritt des giftigen Gases sei weiterhin Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen. Außer einem Holzofen, mit dem die fünf jungen Männer und eine junge Frau im Alter von 18 und 19 Jahren offenbar geheizt hatten, kämen auch noch mehrere andere Geräte in der Hütte dafür in Frage, sagte der Polizeisprecher. Eine bewusste Manipulation schloss der Polizeisprecher aus.
Sie wollten feiern und erstickten
Die jungen Leute hatten am Samstagabend eine Party in einer abgelegenen Laube gefeiert. Einer der Väter hatte am Sonntagmorgen die Leichen seiner Tochter, seines Sohnes und der vier weiteren Gäste in dem Häuschen gefunden. Er hatte sich Sorgen gemacht, weil er nach der Feier nichts von seinen Kindern gehört hatte.
Die Polizei hatte bereits unmittelbar nach dem Leichenfund ein Gewaltverbrechen ausgeschlossen. In sozialen Netzwerken und einigen Medien war spekuliert worden, ob Drogen im Spiel waren oder die Jugendlichen womöglich freiwillig in den Tod gegangen sind.
Derweil versucht das 8000-Einwohner-Städtchen, mit dem tragischen Vorfall fertig zu werden. Am Montagabend gedachten Angehörige und Freunde in einer ökumenischen Trauerstunde in der Stadtkirche der Opfer. Anschließend gab es in der benachbarten Grundschule Raum für Gespräche mit Seelsorgern. Medien waren gebeten worden, der Veranstaltung fernzubleiben.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa