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Revision gegen lange Haftstrafe Thomas Drach wehrt sich gegen seine Verurteilung

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"Ich erwarte einen glasklaren Freispruch", sagte Drach im Gericht.

"Ich erwarte einen glasklaren Freispruch", sagte Drach im Gericht.

(Foto: picture alliance / Panama Pictures)

Für die Entführung des Erben der Hamburger Tabak-Dynastie Reemtsma wurde Drach bereits zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt. Nun kommen wegen Raubs und versuchten Mordes in anderen Fällen viele weitere Jahre hinzu. Drach akzeptiert das Urteil nicht - und legt Berufung ein.

Der wegen Raubs und versuchten Mordes verurteilte Thomas Drach wehrt sich juristisch gegen das Urteil des Kölner Landgerichts. Der 63-Jährige habe über seine Anwälte Revision eingelegt, erklärte das Gericht auf Nachfrage. Drach war in der vergangenen Woche zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt worden. Außerdem verhängte die Kammer gegen den einstigen Reemtsma-Entführer anschließende Sicherungsverwahrung. Damit würde Drach nach verbüßter Haft in den Maßregelvollzug überstellt und dort weiter hinter Gittern sitzen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass Drach 2018 und 2019 drei Raubüberfälle auf Werttransporter in Köln und Frankfurt am Main begangen hat. Bei zwei der Taten gab er laut Urteil Schüsse auf die Geldboten ab, die beiden Männer erlitten schwere Verletzungen. Ein ebenfalls angeklagter Überfall im hessischen Limburg war Drach nicht nachzuweisen.

Noch im Gerichtssaal hatte Drach erklärt, dass er sofort Revision einlegen wolle. Das Gericht hatte ihn aber abgeblockt und erklärt, dass dies schriftlich bei der Geschäftsstelle geschehen müsse. Drach hatte stets alle Vorwürfe bestritten, seine Verteidiger hatten Freispruch für ihn beantragt.

Nach dem "letzten Wort" unterbrach Richter Sitzung

"Ich erwarte einen glasklaren Freispruch", sagte Drach in seinem "letzten Wort" im Kölner Landgericht. "Sollte ich verurteilt werden, werde ich sofort bei einer unabhängigen Staatsanwaltschaft Anzeige deswegen erstatten." Nach dem "letzten Wort" unterbrach der Richter die Sitzung zunächst.

Drach hatte 1996 den Erben der Hamburger Tabak-Dynastie Reemtsma, Jan Philipp Reemtsma, entführt und gegen Lösegeld von 15 Millionen D-Mark und 12,5 Millionen Schweizer Franken wieder freigelassen. Für die Tat war er zu vierzehneinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Quelle: ntv.de, lve/dpa

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