Panorama

Hässliche Szenen an Chiles KüsteTouristen posieren mit Blauwal-Kadaver

22.02.2018, 15:30 Uhr
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Immer wieder spült das Meer tote Wale an Land - wie hier einen Buckelwal an der Küste vor Los Angeles. (Foto: imago/ZUMA Press)

Ein toter Blauwal wird an die Küste Chiles gespült. Eigentlich sollen Wissenschaftler den Kadaver untersuchen. Doch der leblose Körper des Blauwals ist bereits zu einer Attraktion für Touristen geworden.

Nachdem die Wellen einen toten Blauwal an die Küste Chiles gespült haben, haben sich sensationslüsterne Touristen an dem Kadaver zu schaffen gemacht. Was sich am Strand abspielte, ist makaber und verstörend: Die Menschen missbrauchen den leblosen Körper für Selfies und Gruppenfotos.

Jemand ritzte in den rund 20 Meter langen Koloss sogar die Worte "Ana, te amo", zu Deutsch: Ana, ich liebe dich. Ob sich Ana darüber freuen kann? Die herbeigerufenen Wissenschaftler und Greenpeace-Aktivsten jedenfalls nicht.

Estefanía Gonzalez von Greenpeace Chile sagte gegenüber dem US-Fernsehsender Fox News: "Das ist ein gefühlloser und beschämender Akt." Besonders schockiert äußerte sich auch Gabriela Garrido vom Naturhistorischen Museum Río Seco. Sie sei beim Anblick voller Wut gewesen und habe sich ohnmächtig gefühlt, zitierte sie die Zeitung "La Nación".

Ein Twitter-User veröffentlichte einige der Fotos, darunter auch von der eingeritzten Liebeserklärung. Die Resonanz in dem sozialen Netzwerk war einstimmig - von "Niemand kann so krank sein, mein Gott!!" bis hin zum schlichten "DUMME MENSCHEN".

Nun wollen Wissenschaftler herausfinden, woran der gerade einmal zwei Jahre alte Blauwal gestorben ist. Gonzalez sagte dem Sender Fox News, dass der Blauwal durch Algen vergiftet worden sein könnte. Eine andere Erklärung ist, dass das Tier verhungert sein könnte.

Quelle: fto

WaleChile