Panorama

Insgesamt 912 Millionen Euro Deutsche spenden in Kriegszeiten großzügig

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Viele Deutsche spenden an die Opfer des russischen Angriffskriegs.

Viele Deutsche spenden an die Opfer des russischen Angriffskriegs.

(Foto: picture alliance / Andreas Gora)

Auch wenn Sprit, Gas und Lebensmittel hierzulande immer teurer werden - die Deutschen spenden angesichts der Gräueltaten in der Ukraine so viel Geld an Hilfsbedürftige wie schon lange nicht mehr. Die Demonstration an Solidarität sei "atemberaubend", lobt der Deutsche Spendenrat.

Das deutsche Spendenvolumen ist trotz steigender Inflationsrate und wachsenden Lebensunterhaltskosten im ersten Monat des russischen Angriffskrieges auf insgesamt 912 Millionen Euro angestiegen. So spendeten im März rund 8,75 Millionen Menschen an Hilfsbedürftige aus aller Welt, wie der Deutsche Spendenrat mitteilte. Gegenüber dem durch die Corona-Pandemie stark geprägten Vorjahresmonat war dies eine Steigerung um 163 Prozent.

"Besonders beachtenswert" ist laut Spendenrat auch, dass die im März 2022 gespendete Summe durch 8,75 Millionen Menschen aufgebracht wurde. Im März 2020 waren es im Vergleich dazu "lediglich" 5,32 Millionen und im März 2021 5,36 Millionen Spenderinnen und Spender. Damit stieg der Anteil der Spendenden in der deutschen Bevölkerung von rund acht Prozent in den Vorjahresmonaten 2020 und 2021 auf über 13 Prozent im März 2022. Das durchschnittliche Volumen eines Spendenakts betrug im März dieses Jahres 61 Euro gegenüber 36 Euro im Vorjahresmonat. Das durchschnittliche Spendenvolumen pro Spenderin und Spender betrug 104 Euro, im Vorjahresmonat waren es 65 Euro.

Spenden stiegen im ersten Quartal 2022 um 54,2 Prozent

Auch mit Blick auf das gesamte erste Quartal 2022 bleibt es laut Spendenrat bei dem "herausragenden" Spendenergebnis. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 1,775 Milliarden Euro gespendet. Dies ist demnach gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal eine Steigerung um 624 Millionen Euro beziehungsweise 54,2 Prozent.

Dem Verein zufolge sind der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Folgen für die dortige Bevölkerung ganz offensichtlich Treiber dieser Entwicklung. "Die deutsche Gesellschaft zeigt eine atemberaubende Demonstration an Solidarität gegenüber den vom Krieg betroffenen Menschen", erklärte der Geschäftsführer des Deutschen Spendenrats, Max Mälzer.

Die Auswertung basiert den Angaben zufolge auf kontinuierlichen schriftlichen Erhebungen bei einer repräsentativen Stichprobe von zehntausend Panelteilnehmenden. Diese nimmt das Institut GfK im Auftrag des Spendenrats vor.

Quelle: ntv.de, bek/AFP

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