Aus der Olmekenkultur USA geben uraltes Artefakt an Mexiko zurück
01.04.2023, 16:36 Uhr
Das Artefakt "Monster der Erde" wiegt rund eine Tonne.
(Foto: Twitter/@m_ebrard)
Mexiko bemüht sich seit einigen Jahren um die Rückholung archäologischer Artefakte. Nun gelingt ein besonderer Coup: Eine US-Universität ist bereit, ein mehr als 2500 Jahre altes Relief zurückzugeben. Dabei trägt es einen erschreckenden Namen.
Die USA geben Mexiko ein über 2500 Jahre altes historisches Artefakt aus der Olmekenkultur zurück. Das eine Tonne schwere historische Fundstück aus der Zeit zwischen 800 und 500 vor Christus sei jahrelang gesucht worden und werde demnächst in die Heimat zurückgebracht, teilte Außenminister Marcelo Ebrard am Freitag (Ortszeit) mit.
Das sogenannte Monument 9 ist 1,80 Meter hoch und 1,50 Meter breit. Das Stein-Relief zeige ein aus der olmekischen Ikonografie bekanntes "Monster der Erde", sagte der Direktor der archäologischen Stätte Chalcatzingo, Mario Córdova Tello. Sein aufgerissener Mund symbolisiere den Zugang zur Unterwelt. Es sei "das meistgesuchte Olmekenstück Mexikos" und hätte nie entwendet werden dürfen, twitterte Ebrard.
Das Stück war Medienberichten zufolge Teil einer Sammlung von mehr als 2000 Artefakten aus Mexiko, die die Universität von Colgate im US-Bundesstaat New York freiwillig zurückgegeben hatte. Der Leiter der Abteilung für Antiquitätenhandel der Staatsanwaltschaft in New York, Matthew Bogdanos, habe die mexikanischen Behörden über den Fund informiert, sagte Ebrard. Nun werde geprüft, wie das Artefakt nach Mexiko transportiert werden könne.
Artefakt wurde nach Erdrutsch entdeckt
Das Artefakt stammt aus der Ruinenstätte Chalcatzingo im Zentrum des Landes. Chalcatzingo liegt rund 120 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt im Bundesstaat Morelos. Die präkolumbische Stadt wurde in den 1930er Jahren nach einem Erdrutsch entdeckt.
Am Dienstag hatten die Regierungen von Deutschland und Italien mehr als 80 archäologische Fundstücke an Mexiko zurückgegeben. Mexikos Kulturbehörden setzen sich seit einigen Jahren verstärkt für den Schutz des Kulturerbes des lateinamerikanischen Landes auch im Ausland ein.
Quelle: ntv.de, als/dpa