Panorama

Hohe Abfindung für Sex-Prediger Universität bezahlt Falwell fürs Verschwinden

Jerry Falwell trat 2016 beim Nominierungsparteitag der Republikaner auf und warb für Donald Trump.

Jerry Falwell trat 2016 beim Nominierungsparteitag der Republikaner auf und warb für Donald Trump.

(Foto: picture alliance / dpa)

Als Präsident und Rektor einer streng konservativen Universität erhält Jerry Falwell Jr. ein Millionengehalt. Dann stolpert der 58-Jährige über einen Sex-Skandal. Um seinen Kontostand muss sich der Prediger dennoch keine Sorgen machen.

Der erzkonservative Prediger Jerry Falwell Jr., der über einen Sexskandal gestürzt ist, erhält eine Millionenabfindung. Nach eigenen Angaben wird dem 58-jährigen Trump-Unterstützer der Rücktritt aus einer führenden christlichen Universität mit 10,5 Millionen Dollar versüßt. Er werde in den nächsten zwei Jahren etwa 2,5 Millionen Dollar und danach weitere 8 Millionen Dollar erhalten, sagte Falwell bei CNN. In der "Washington Post" ergänzte er, dass ihn sein Vertrag zu diesem Abfindungspaket berechtige, weil er die Hochschule verlasse, ohne offiziell beschuldigt zu werden oder ein Fehlverhalten zuzugeben.

Falwell war am Dienstag als Leiter der erzkonservativen christlichen Liberty University zurückgetreten. Zuvor waren pikante Berichte über eine Affäre seiner Ehefrau publik geworden. Demnach soll Falwell ihr teilweise beim Sex mit einem deutlich jüngeren Liebhaber zugeschaut haben - direkt oder per Videokamera. Gleichzeitig waren Bilder des Predigers mit einer jungen Frau aufgetaucht, auf denen beide mit geöffneten Hosen posieren.

Der 58-Jährige streitet die Vorwürfe ab. Er gab an, von dem jungen Mann wegen der Affäre seiner Frau erpresst worden zu sein. Als Präsident und Rektor der Universität hatte er etwa 1,25 Millionen US-Dollar pro Jahr verdient.

Falwell war bereits Anfang August auf unbestimmte Zeit von der streng konservativen Universität im US-Bundesstaat Virginia beurlaubt worden, die einst von seinem Vater gegründet wurde. Am Dienstag gab sie bekannt, dass seitdem "zusätzliche Angelegenheiten ans Licht" gekommen seien, die deutlich machten, dass es nicht im Interesse der Universität wäre, wenn er aus dem Urlaub zurückkehren und als Präsident dienen würde.

Falwell war einer der ersten Evangelikalen, der Donald Trump unterstützte. Der US-Präsident besuchte den Campus der Liberty University vor seiner Wahl 2016 sogar zweimal. Falwells Frau war zudem Mitglied des Beirats von "Women for Trump".

Quelle: ntv.de, chr/AFP

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