Überschwemmungen und Hangrutsche Unwetter hält Einsatzkräfte im Südwesten auf Trab
08.05.2023, 08:03 Uhr
Autofahren war zeitweise in Baden-Württemberg, wie hier gestern Abend in Stuttgart, eine echte Herausforderung.
(Foto: dpa)
Teile von Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg werden zum Ausklang des Wochenendes von heftigen Regenfällen heimgesucht. In Daaden müssen Menschen ihre Häuser verlassen, in Balingen flüchten manche in obere Stockwerke. Erst am frühen Morgen entspannt sich die Lage wieder etwas.
Heftiger Starkregen hat in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg Straßen überschwemmt und Hangrutsche verursacht. Die Feuerwehr war am Sonntag und in der Nacht zu Montag mit Hunderten Kräften im Einsatz, wie es hieß. In der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf in Rheinland-Pfalz waren am Sonntagabend gegen 19 Uhr einige Straßen und Keller durch Starkregen überschwemmt worden. Kleinere Hangrutsche sorgten zudem dafür, dass teils Geröll auf den Straßen landete.
Das Deutsche Rote Kreuz betreute rund 30 Menschen im Bürgerhaus in Daaden, die aus ihren Häusern evakuiert werden mussten. Verletzt wurde niemand, wie die Technische Einsatzleitung (TEL) mitteilte. Den Angaben zufolge wurde der Bahnverkehr zwischen Daaden und Betzdorf eingestellt. Am frühen Montagmorgen entspannte sich die Situation wieder langsam, wie ein Sprecher sagte. Die im Bürgerhaus betreuten Menschen konnten wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Auch in anderen Orten in Rheinland-Pfalz hatte der Starkregen am Sonntag zu Einsätzen der Feuerwehr geführt. In Nentershausen und Umgebung war an der Einmündung von zwei Landstraßen ein angrenzender Hang unterspült worden. Die Fahrbahn wurde durch Schlamm und Geröll stark verschmutzt. In Großholbach - ebenfalls im Westerwald - hatte ein Blitzeinschlag für einen Sachschaden an einem Wintergarten gesorgt. Rund um Kaiserslautern wurde der Verkehr auf einigen Straßen etwa durch umgestürzte Bäume behindert, wie ein Polizeisprecher am Montagmorgen sagte. In Römerberg liefen laut Polizeiangaben einige Keller voll.
A3 muss vorübergehend gesperrt werden
Die starken Regenfälle sorgten am Sonntag auf der Autobahn 3 in Richtung Köln für zwei Unfälle mit mehreren Verletzten. Ein 50-jähriger Mann fuhr auf Höhe Krunkel im Landkreis Altenkirchen (Westerwald) im plötzlich einsetzenden heftigen Regen auf das Heck eines vor ihm fahrenden Autos auf, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Zwei Personen in diesem Wagen wurden leicht verletzt. Danach bildete sich ein Stau.
Kurz darauf gab es einen weiteren, ähnlichen Unfall. Eine 51-Jährige fuhr wegen des Staus und des Starkregens auf das Auto vor ihr auf. Sie wurde schwer verletzt, die Beifahrerin des vorderen Autos leicht. Beide kamen ins Krankenhaus. Die Autobahn war in Richtung Köln für etwa anderthalb Stunden gesperrt, zeitweise gab es einen Stau von zwölf Kilometern Länge.
Auch im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg hatten Unwetter für Chaos gesorgt. Hunderte Feuerwehrleute waren im Einsatz. Durch starken Regen traten am Sonntagnachmittag in der Stadt Balingen Bäche über die Ufer, Straßen wurden überflutet. Mehrere Familien hätten in Balingen nicht mehr ihre Häuser verlassen können, weil das Wasser die Gebäude umspült habe, teilte die Feuerwehr mit. Sie seien in obere Stockwerke geflüchtet, teils hätten sie dort ausgeharrt, teils seien sie mit Leitern aus den Gebäuden gebracht worden. In Esslingen schlug ein Blitz in ein Haus ein. Der Dachstuhl habe gebrannt, berichtete die Polizei Reutlingen. Der Sachschaden wird auf 100.000 Euro geschätzt. Verletzt wurde niemand.
Quelle: ntv.de, jog/dpa