Panorama

"Florence" gibt keine RuheUnwetter ist noch lange nicht überstanden

17.09.2018, 17:43 Uhr
a537f6989898ad309a1aceecdc403c34
An der Südostküste der USA hört es nicht auf zu regnen. Experten sorgen sich deswegen um die Schutzdämme. (Foto: AP)

"Florence" ist längst kein Hurrikan mehr, sondern ein Tiefdruckgebiet. Doch auch dieses bereitet Wetterexperten große Sorgen: In den USA hört es nicht auf zu regnen. Die Wassermassen könnten zu Erdrutschen und lebensbedrohlichen Sturzfluten führen.

Schwere Überschwemmungen durch das Sturmtief "Florence" machen der Südostküste der USA immer noch schwer zu schaffen. Das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami (Florida) warnte, "Florence" werde auch in den nächsten Tagen heftigen Regen in den US-Bundesstaaten North und South Carolina verursachen. Gebietsweise sei weiter mit Sturzfluten zu rechnen. Die Auswirkungen des Unwetters seien noch lange nicht überstanden.

In den betroffenen Bundesstaaten herrscht aktuell Sorge vor Dammbrüchen und Erdrutschen. Die Zahl der Toten durch "Florence" stieg derweil nach Angaben der Behörden auf mindestens 15. Die "Washington Post" berichtete gar von 17 Menschen, die durch Folgen des Unwetters gestorben seien. Darunter waren demnach zwei kleine Kinder. Der Schaden durch das Unwetter wurde auf einige Milliarden US-Dollar geschätzt.

Nachdem "Florence" zunächst als Hurrikan auf Land getroffen war, wurde er inzwischen auf ein tropisches Tiefdruckgebiet herabgestuft. Die Tücke an "Florence" war jedoch nicht die Windstärke, sondern die große Menge an Wasser, die der Sturm an die Küste getragen hat. Das Nationale Hurrikan-Zentrum (NHC) sagte voraus, dass sich das Unwetter vorübergehend abschwächen soll, dann aber wieder an Stärke zunehmen und in einen Zyklon übergehen solle. Der US-Wetterdienst warnte vor "starkem und übermäßigem Regen". Im Westen von North Carolina und im Südwesten Virginias gebe es deshalb ein "erhöhtes Risiko von Erdrutschen". In Teilen von North Carolina und South Carolina seien "katastrophale und lebensbedrohliche Sturzfluten" möglich.

Schutzdämme sind äußerst belastet

"Leider müssen wir noch mehrere Tage durchhalten", sagte der Leiter der US-Katastrophenschutzbehörde (Fema), Brock Long, dem Sender Fox News. Anlass zur Sorge geben demnach vor allem die Schutzdämme. Diese seien bereits durch heftige Regenfälle eines Tropensturms Anfang September äußerst belastet. Long forderte die Bewohner der betroffenen Gebiete auf, die Warnungen der Behörden zu beachten. "Auch wenn Hurrikans nach der Stärke des Windes eingestuft werden, ist es das Wasser, das zu den meisten Todesfällen führt", sagte er im Sender CBS News.

Die stärksten Sturmausläufer bringen zwischen fünf und siebeneinhalb Zentimeter Regen pro Stunde mit sich, wie North Carolinas Gouverneur Roy Cooper sagte. "Das ist genug, um Überschwemmungen dort auszulösen, wo es noch nie welche gab."

Auch wenn mancherorts die ersten Bewohner in ihre Häuser zurückkehrten, rechneten die Behörden mit einem langen Wiederaufbau. Die Folgen von "Florence" seien vermutlich größer als die durch Hurrikan "Matthew", sagte North Carolinas Senator Thom Tillis auf Fox News. "Matthew" hatte in dem Bundesstaat 2016 insgesamt 26 Menschen getötet.

Quelle: kpi/AFP/dpa

WirbelstürmeExtremwetterHurrikansWetter