Panorama

4000 Vakzindosen vernichtet Vandalen verwüsten Impfzentrum in Toulouse

Proteste gab es am Wochenende in zahlreichen Städten Frankreichs wie Paris, Marseille oder auch Toulouse.

Proteste gab es am Wochenende in zahlreichen Städten Frankreichs wie Paris, Marseille oder auch Toulouse.

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Der Unmut in Frankreich über die Corona-Maßnahmen von Präsident Macron wächst, und es bleibt nicht bei friedlichen Demonstrationen. In Toulouse nehmen Unbekannte ein Impfzentrum ins Visier und zerstören Tausende Dosen Impfstoff.

Unbekannte haben ein Impfzentrum in Südfrankreich verwüstet und etliche Dosen Vakzin zerstört. "Es handelt sich um klassischen Vandalismus", sagte die Bürgermeisterin des betroffenen Ortes Saint-Orens-de-Gameville, Dominique Faure. Die Täter hätten in dem Impfzentrum nahe Toulouse Tische, Stühle und zwei Computerbildschirme zerstört. Nach Angaben der Bürgermeisterin funktionierte die Alarmanlage nicht.

Nach einem Bericht der Zeitung "La Dépêche du Midi" wurden 500 Fläschchen mit mehr als 4000 Impfdosen vernichtet. Der Bürgermeister von Toulouse, Jean-Luc Moudenc, sagte, die Gewalt gegen Impfzentren und Gesundheitsmitarbeiter müsse aufhören, "damit jeder frei darüber entscheiden kann, sich impfen zu lassen." Die Gemeinde erstattete Anzeige gegen Unbekannt, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Bei der letzten Demonstration kamen landesweit am Wochenende knapp 215.000 Menschen zusammen. Die Proteste verliefen weitgehend friedlich. Das Innenministerium meldete elf Festnahmen. Die Wut der Demonstranten richtet sich gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal und die jüngst auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweiteten Nachweispflichten.

Menschen in Frankreich müssen etwa für Restaurant- oder Kinobesuche, Fernzugreisen und mancherorts bald auch fürs Shoppen in großen Einkaufszentren einen sogenannten Gesundheitspass vorlegen. Dieser liefert den Beleg entweder über eine Corona-Impfung, eine überstandene Erkrankung oder einen aktuellen negativen Test. Da Corona-Tests ähnlich wie in Deutschland ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden, prangern Kritiker eine Impfpflicht durch die Hintertür an.

Quelle: ntv.de, mba/AFP

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