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Bis zu 27 Grad "Vera" bringt zu Pfingsten den Frühsommer mit

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Gute Nachrichten für alle, die über Pfingsten freihaben und die Sonne lieben: Es wird in vielen Teilen des Landes richtig schön. Der Startschuss für den Sommer gelingt also schon mal. Doch darüber, wie es dann Anfang Juni weitergeht, sind sich Meteorologen noch uneins, erklärt ntv-Experte Björn Alexander.

ntv: Mit Pfingsten folgt für viele von uns das nächste lange Wochenende - mit welchen Aussichten?

Björn Alexander: Hoch "Vera" geht jetzt für uns ins Rennen und damit sieht es für die kommenden Tage oft richtig gut aus. Meistens ist es trocken und freundlich bis sonnig mit bestem Ausflugswetter.

Was machen die Temperaturen?

Den Tiefpunkt der Wetterwoche mit teils frostigen Nächten lassen wir jetzt hinter uns und stattdessen nimmt der Frühsommer in vielen Landesteilen Anlauf. Das gilt insbesondere im Süden und Westen, wo es zum Teil bis auf 26 oder 27 Grad rauf geht.

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Bei sommerlichen Temperaturen lässt es sich an der See - hier in Wismar - aushalten.

(Foto: dpa)

Ist das schon der Startschuss für den richtigen Sommer? Der beginnt ja für die Meteorologen bereits am 1. Juni.

Bis Dienstag nächster Woche ist die Entwicklung für die Wettercomputer noch relativ eindeutig. Danach gibt es dann zwei Varianten, die allerdings ziemlich weit auseinander liegen.

Wie sehen diese aus?

Einerseits zeigen das Europäische und das Amerikanische Wettermodell eine Fortdauer des frühsommerlich warmen Wetters. Selbst Versionen mit Spitzenwerten bis an die 30 Grad sind pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang denkbar. Am anderen Ende der Vorhersagen rangiert derzeit zum Beispiel das Deutsche Wettermodell. Demnach würde ein sogenannter Kaltlufttropfen, also ein Tief in höheren Luftschichten, von Skandinavien genau nach Deutschland ziehen.

Was würde das für unseren Sommerbeginn bedeuten?

Sollte es so kommen, dann würde es ab Mitte der nächsten Woche zunächst einmal Schauerwetter geben. Auch bei den Temperaturen geht der Sommer bei diesen Berechnungen auf Tauchstation. Kurzum: Es ist eine spannende Weichenstellung für die heißeste Zeit des Jahres.

Wie könnte es denn in Sachen Regen in den Sommer 2023 gehen? Immerhin ist es im Osten zuletzt sehr trocken gewesen.

Im Gegensatz zum Süden und Westen ist das Niederschlagsdefizit östlich der Elbe tatsächlich schon deutlich größer. Das macht sich momentan vor allem beim pflanzenverfügbaren Wasser im Oberboden bemerkbar, wo der Osten eben schon nennenswerte Defizite aufweist. Und wenn wir auf die experimentelle Langfrist blicken, dann könnte sich unsere Wetterküche im Juni auf eine Lage einstellen, mit der Trockenheitsthemen wie die Waldbrandgefahr wieder vermehrt aufkommen könnten.

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ntv-Meteorologe Björn Alexander

Wie sind denn die Prognosen für den Juni 2023?

Besonders eindrücklich ist das Muster, das der Amerikanische Wetterdienst NOAA in seinen Vorhersagen zeigt. Auf der einen Seite würde sich den Berechnungen zufolge über Nordeuropa ein Hoch einnisten, das uns einen sehr sommerlichen Juni bescheren würde. Parallel zieht sich über Südeuropa ein breiter Streifen, der im Prinzip alle Mittelmeeranrainer bis nach Südfrankreich und in die Alpen betrifft und in dem es überdurchschnittlich nass werden soll. Sprich: In Südeuropa würden sich demnach die Unwetterlagen die Klinke in die Hand geben, während über dem Norden ungetrübtes Sommerwetter dominiert.

Was würde das für die Temperaturen bei uns in Deutschland bedeuten?

Damit wäre es wärmer als im langjährigen Mittel. Vermutlich in der Größenordnung von 1 bis 2 Grad überm Durchschnitt. Sollte sich hierbei eine südlichere Strömung länger etablieren können, dann wäre der Temperaturüberschuss sogar nochmals höher.

Das heißt im Umkehrschluss wohl, dass wir um jeden Tropfen Regen der letzten Monate dankbar sein können, oder?

Auf jeden Fall. Denn zumindest ist uns so schon mal ein zu trockenes Frühjahr - wie so oft in den letzten Jahren - erspart geblieben und wir können wesentlich entspannter auf sommerlich schönes und warmes Wetter schauen. Gleichzeitig sind Unwetter in Südeuropa natürlich nicht wünschenswert. Allerdings war es ja besonders im Südwesten im Winter und im Frühjahr so trocken, dass der Regen, wenn es denn tatsächlich so kommt, sicherlich gerne genommen wird.

Vom langfristigen Wetterorakel zurück zu den sicheren Trends: Wie sind die Details fürs kommende Wochenende?

Am Samstag und Sonntag geht es nach Auflösung örtlicher Dunst- oder Nebelfelder oft sonnig weiter. Dazu klettern die Werte immer weiter und bringen es verbreitet auf 18 bis 25 Grad. Am Rhein sind am Sonntag sogar bis zu 27 Grad möglich. Erst am Sonntagabend bilden sich an den Alpen einzelne Gewitter. Und auch an der Küste sind am Sonntag später mehr Wolken unterwegs. Zudem bleibt es im Seewind eher frisch mit 13 bis 16 Grad.

Könnte es im Norden dennoch für einen Sonnenbrand reichen?

Eincremen ist vor allem für empfindliche Hauttypen Pflicht. Wir nähern uns nämlich mit großen Schritten dem Sonnenhöchststand, der mit dem kalendarischen Sommeranfang am 21. Juni erreicht wird. Damit legen die UV-Werte jetzt ebenfalls immer weiter zu. Das bedeutet in den nächsten Tagen verbreitet UV-Index 5 bis 8 (mittel bis sehr hoch). Im höheren Bergland geht es mit Werten von über 9 oder 10 und extreme Belastungen sogar noch locker darüber hinaus.

Was bringt uns der Pfingstmontag wettertechnisch?

Einen meist trockenen und freundlichen Mix aus Sonne und Wolken. Nachmittags sind insbesondere an den Alpen erneut Blitz und Donner drin. Das Ganze bei wenig geänderten Temperaturen von 16 bis 26 Grad, bevor es mit Spannung auf die letzten Meter des Mais 2023 gehen wird.

Quelle: ntv.de

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